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Abschlussprüfungen

Beim Lernen nicht übertreiben

Schon aufgeregt? Schließlich nahen die Abschlussprüfungen an den PTA-Schulen. Dr. Ulrich Enzel, der an der Bernd-Blindow-Schule in Heilbronn lehrt, empfiehlt Fokussierung und eine Portion Gelassenheit.
Elke Wolf
25.06.2021  09:00 Uhr

Dr. Ulrich Enzel kennen viele PTA seit Jahren von diversen Fortbildungsveranstaltungen im gesamten Bundesgebiet. Zudem bringt er an der Bernd-Blindow-Schule in Heilbronn angehenden PTA Arzneipflanzen und die Bedeutung des Impfens näher. PTA-Forum hat er verraten, was er am PTA-Beruf schätzt.

PTA-Forum: Sie sind von Haus aus Kinder- und Jugendarzt. Warum glauben Sie, ist der Beruf der PTA so wichtig, um die Menschen zu erreichen und gesundheitliche Belange näherzubringen?

Enzel: Meine Beratung, die ich in der Praxis als Arzt leiste, wird durch die PTA in der Offizin potenziert. Wenn die Apothekenmitarbeiter mit derselben Zielrichtung beraten wie ich in der Praxis, dann hat Beratung den besten Effekt. Das Beratungssetting in der Apotheke ist doch viel komfortabler als meine Möglichkeiten als Arzt. Sehen Sie es mal so: Ich arbeite in einer Situation, die ist ziemlich unruhig, da sind Kinder, die schreien, die an- und ausgezogen werden. Dazu kommen noch nervöse Eltern unter Zeitdruck.

In der Apotheke ist die Ausgangssituation eine doch viel bessere. Da ist der HV-Tisch dazwischen, Kinder könnten mal abgesehen von Pandemiezeiten in der Spielecke spielen, die Kunden wissen: Hier passiert mir nichts, man wird nicht »ausgezogen« – auch im übertragenen Sinne. Die Menschen sind entspannter. In der Offizin hat man mehr Beratungsruhe. Die PTA können unseren gemeinsamen Auftrag, den wir den Patienten gegenüber haben, extrem pushen. Die PTA müssen begreifen, was sie eigentlich für einen tollen Beruf haben. Ich bin im Übrigen der Meinung, dass man durch ein gutes Miteinander die Beratung im Gesundheitsbereich noch viel effizienter gestalten könnte. Das wird bislang von meinen Kollegen noch zu wenig genutzt.

PTA-Forum: Die Abschlussprüfungen stehen ja nun bald wieder an den PTA-Schulen an. Wie bereitet man sich am besten darauf vor? Was sind ihre drei wichtigsten Tipps?

Enzel: Ich rate den angehenden PTA, möglichst viel in der Gruppe in der Klasse zu lernen. Das hat zwei wesentliche Vorteile: Die Leistungsstärkeren wiederholen beim Tutorsein noch einmal und vertiefen damit den Lernstoff. Und die Schwächeren bekommen beim gemeinsamen Lernen einfach mehr mit, es bleibt mehr hängen, Zusammenhänge tun sich auf. Meine Erfahrung zeigt: Klassen, die miteinander lernen, sind im Schnitt immer eine Note besser als die, die separiert arbeiten.

Zudem ist es wichtig, beim Lernen nicht zu übertreiben und sich nicht über Gebühr stressen zu lassen. Vor allem die Mädchen sind meist so aufgeregt! Die Jungs sehen das eher sportlicher. Man muss lernen, sich selbst downzuregulieren. Es gilt, Pausen zu machen, genug zu schlafen, ein gutes Buch zu lesen. Ich rate zur Lektüre von Stefan Zweig oder Thomas Mann, das entlastet das Gehirn ähnlich wie ein Spaziergang. Außerdem sollten die PTA wissen und es auch später im Berufsleben weitergeben: keine Medikamente! In der Realität haben wir zunehmend ein Amphetamin-Problem.

Mein dritter Tipp ist eigentlich ganz einfach: Bei schriftlichen Prüfungen ist die Fragestellung genauestens zu lesen, am besten mehrmals. Und bitte zu jeder Frage etwas schreiben und bei mündlichen Prüfungen auch reden, die Gedanken formulieren, auch wenn man nicht genau weiß, wie die Lösung ist. Die Prüfer sind doch dem Prüfling zugewandt. Aber wenn dieser nicht redet oder  wie man im Schwäbischen sagt – »die Gosch net aufmacht«, dann kann ich nicht helfen. Wer in der schriftlichen Prüfung nichts schreibt, der hat automatisch 0 Punkte.

PTA-Forum: Was meinen Sie als Kinderarzt und Großvater: Wie einschneidend war die lange Phase des Online-Unterrichts für die Jugendlichen?

Enzel: Für die Leistungsstärkeren ist das wie in der Schule auch zu verkraften gewesen. Sie können sich konzentrieren. Aber die Schlechteren driften ab. Beim Online-Unterricht sind so viele Tugenden gefordert, die Schwachen kommen nicht mit. Es erfordert Selbstdisziplin, den PC zu bestimmten Zeiten anzumachen, dranzubleiben, sich zu konzentrieren, allein zu arbeiten und zu wiederholen. Das deckt sich mit der Prognose eines mit mir bekannten Direktors einer technisch orientierten Schule: Er schätzt, dass in den Pandemiejahrgängen 10 bis 20 Prozent mehr Schüler keinen Schulabschluss erreichen werden.

Online-Unterricht fördert das Auseinanderklaffen der Guten und der Schlechten. Die Sozialkontrolle der Klasse fällt komplett weg. Das ist aber eigentlich der Witz der Schule und für Jugendliche oder junge Erwachsene so wichtig, sich dort unter Gleichaltrigen zu präsentieren und sich nicht zu Hause zu verstecken.

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