Beipackzettel in Gebärdensprache |
Ein Avatar stellt Informationen zum Arzneimittel in Gebärden dar. / Foto: Boehringer Ingelheim
Für die meisten Gehörlosen sei Gebärdensprache die Muttersprache, so das Unternehmen. Viele verstünden zwar Laut- und Schriftsprache, aber medizinische Fachbegriffe blieben oft herausfordernd. Hier setze der digitale Avatar ein, der die Informationen des Beipackzettels in animierter Gebärdensprache verständlich erkläre. Dazu ist er mit einem Computerprogramm verbunden, das ständig dazulernt und den Sprachschatz des Avatars erweitert.
Die digitale Gebrauchsinformation und die korrespondierenden Erklärvideos sollen über einen QR-Code im Beipackzettel erreichbar sein. Patienten können zwischen einer Ansicht mit und ohne Gebärdenübersetzer wählen. Das Angebot wird seit kurzem in einem ersten Beipackzettel (Spiolto® Respimat®) in deutscher Sprache getestet – weitere sollen folgen.
Etwa 70 Millionen Menschen weltweit sind gehörlos. Nur wenige Informationen seien jedoch in Gebärdensprache zugänglich, schreibt Boehringer Ingelheim. Gerade bei lebenswichtigen Inhalten mache die barrierefreie Kommunikation aber einen Unterschied.
Auch Blinde und Sehbehinderte benötigen einen barrierefreien Zugang zu Gebrauchsinformationen von Arzneimitteln. Unter www.patienteninfo-service.de wird dies umgesetzt: Nutzer können sich die Informationen beispielsweise in großer Schrift anzeigen lassen oder im Hörbuchformat anhören. Ein weiteres Projekt, das Gebrauchsinformationen digital und barrierefrei zugänglich machen möchte, ist »Gebrauchsinformation 4.0« . Schrift und Abbildungen lassen sich auch hier vergrößern, Patienten können sich die Texte vorlesen lassen. Außerdem können blinde und sehbehinderte Menschen sich über die zentrale Hotline 0800 2255530 zu Gebrauchsinformationen von Arzneimitteln informieren.