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Beratung zur Antibiotikaeinnahme

Die Welt wird nicht nur von Viren bedroht, sondern auch von Bakterien – vor allem, wenn sie resistent gegen Antibiotika sind. Jeder, der Patienten fachgerecht zu Antibiotika berät, hilft dabei, die Arzneistoffe als wirksame Therapieoption zu erhalten und Resistenzen zu verhindern.
Juliane Brüggen
13.08.2021  12:00 Uhr

Wirkstoffspezifische Besonderheiten

Jedes Antibiotikum bringt wirkstoffspezifische Besonderheiten mit sich, zum Beispiel Photosensibilität oder Interaktionen mit Nahrungsmitteln. Tetracycline (zum Beispiel Doxycyclin), Cotrimoxazol, Ciprofloxacin und Norfloxacin bilden Komplexe mit mehrwertigen Kationen wie Calcium, was zu einer verminderten Resorption des Antibiotikums führen kann. Daher sollten die Stoffe nicht zusammen mit Milch, Milchprodukten oder Calcium-angereicherten Getränken eingenommen werden. Zu bedenken sind auch andere Präparate, die mehrwertige Kationen enthalten, zum Beispiel Antacida oder Nahrungsergänzungsmittel. In der Regel ist ein Einnahmeabstand von zwei bis drei Stunden ausreichend. Die genannten Antibiotika führen darüber hinaus zu einer erhöhten Lichtempfindlichkeit (Photosensibilität). Auf lange und intensive Sonnenaufenthalte sowie den Besuch von Solarien sollten Patienten deshalb während der Einnahme verzichten.

Das Fluorchinolon Enoxacin und in manchen Fällen auch Ciprofloxacin und Norfloxacin, können wiederum die Wirkung von koffeinhaltigen Lebensmitteln wie Kaffee oder Energy-Drinks verstärken, da sie ein Enzym hemmen, über das Koffein abgebaut wird (CYP1A2). Erregungszustände, Unruhe, Schlaflosigkeit und Halluzinationen sind mögliche Folgen.

Typische Nebenwirkungen

Eine häufige Nebenwirkung von Antibiotika sind Magen-Darm-Beschwerden. Da Antibiotika bakterizid (bakterienabtötend) oder bakteriostatisch (hemmend auf die Keimvermehrung) wirken, sind auch die physiologischen Bakterien (Mikrobiota) nicht vor ihnen geschützt. Das zeigt sich häufig an leichten Durchfällen während der Einnahme. Bei Frauen kann zudem ein Scheidenpilz auftreten, wenn die Vaginalflora aus dem Gleichgewicht geraten ist. Wie stark ein Antibiotikum die Mikrobiota schädigt, hängt von Wirkspektrum (breit > schmal), Anwendungsart (oral > i.v.), Dosis (hoch > niedrig) und Einnahmedauer (lang > kurz) ab. Bis sich die Mikrobiota nach einer Antibiotikatherapie wieder vollständig regeneriert hat, kann es bis zu zwei Jahre dauern.

Betalactam-Antibiotika, zu denen Penicilline und Cephalosporine gehören, sind für allergische Reaktionen bekannt. Diese können von leichten Hauterscheinungen bis hin zum anaphylaktischen Schock reichen. Eine vermutete Penicillinallergie ist aber häufig keine echte. Untersuchungen haben gezeigt, dass viele Patienten, die glauben, an einer Penicillinallergie zu leiden, tatsächlich alle Betalactam-Antibiotika vertragen. Um diese wichtige Wirkstoffklasse nicht als Therapieoption zu verlieren, empfiehlt es sich, eine vermutete Allergie durch eine allergologische Untersuchung zu bestätigen.

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