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Dunkler Teint

Besonderheiten bei der Hautpflege

Die Auswahl von Pflegeprodukten orientiert sich an den individuellen Hautbedürfnissen. Das ist bei dunklen Hauttypen nicht anders als bei hellen. Allerdings gibt es strukturelle Unterschiede, die es bei der Beratung zu berücksichtigen gilt.
AutorKontaktCarina Steyer
Datum 05.12.2023  08:30 Uhr

Wie hell oder dunkel die Hautfarbe eines Menschen ausfällt, wird durch das individuelle Mischungsverhältnis der zwei Pigmenttypen Eumelanin (braun bis schwarzes Pigment) und Phäomelanin (rotes bis gelbes Pigment) bestimmt. Je mehr Eumelanin, desto dunkler ist der Teint. Je mehr Phäomelanin, desto rötlicher fällt die Hautfarbe aus. Dazu kommen weitere Faktoren wie die Anordnung der Melanosomen, in denen die Pigmente gebildet, gespeichert und transportiert werden. In dunkler Haut liegen sie gleichmäßiger konzentriert und auch oberhalb der Basalschicht vor, während sie in heller Haut eher in Gruppen vorkommen. Der pH-Wert der Melanosomen liegt bei dunkler Haut nahe am optimalen pH-Wert für die Melaninsynthese, während die Melanosomen heller Haut einen eher sauren pH-Wert aufweisen. Und nicht zuletzt ist der Rezeptor, der den Transport der Melanosomen in die Keratinozyten vermittelt, in dunkler Haut in größerer Zahl vorhanden.

Unterschiede finden sich auch in der Hautstruktur. So ist die Dermis bei dunkler Haut dicker aufgebaut als bei heller Haut. Dies wirkt sich vor allem auf die Hautalterung positiv aus. Sie setzt bei dunklen Hauttypen im Durchschnitt zehn Jahre später ein als bei hellen Hauttypen und tiefe Falten sind seltener.

Die Dicke der Epidermis ist bei allen Hauttypen gleich, allerdings besteht das Stratum corneum bei dunkler Haut aus mehr Schichten und die Barrierefunktion ist mitunter durchlässiger als bei heller Haut. Dunkle Hauttypen neigen deshalb zu einem höheren transepidermalen Wasserverlust und zeigen häufiger Probleme feuchtigkeitsarmer Haut wie Spannungsgefühl, Juckreiz und Schuppenbildung. Besonders im Winter, bei geringer Luftfeuchtigkeit und trockener Heizungsluft, kann das auch optisch sichtbar werden.

Akneneigung berücksichtigen

In der Pflege profitieren dunkle Hauttypen von öl- beziehungsweise lipidfreien Produkten wie ein Fluid, Serum oder Gel mit hohem Hyaluronsäure-Anteil. Auch Ceramide haben sich als Wirkstoffe bewährt, da sie in der Lage sind, die Hautbarriere zu stärken und damit dem Feuchtigkeitsverlust entgegenzuwirken. Zur Vorsicht sollte bei ölhaltigen Produkten geraten werden. Das liegt in erster Linie daran, dass dunkle Haut häufiger zum fettigen Hauttyp zählt und Akne relativ weit verbreitet ist.

Berichten Kunden von einer Neigung zu unreiner Haut, können Reinigungsprodukte mit Salicylsäure und regelmäßige Peelings vorbeugend wirken. Im Fall einer Akne sollte eine hautärztliche Untersuchung empfohlen werden. Diese klärt, um welche Form der Akne es sich handelt. So gilt es zum Beispiel auszuschließen, dass keine Steroidakne vorliegt. Diese tritt immer wieder nach dem Versuch auf, die Hautfarbe mit topischen Steroiden aufzuhellen.

Pigmentstörungen vorbeugen

Die Behandlung der gewöhnlichen Akne (Akne vulgaris) unterscheidet sich nicht zwischen den einzelnen Hauttypen. Jedoch ist bei dunkler Haut eine frühzeitige und ausreichende Entzündungshemmung wichtig, um das Auftreten von postinflammatorischen Hyperpigmentierungen so gut wie möglich zu vermeiden. Dasselbe gilt auch bei einem atopischen Ekzem. Hyper- und Depigmentierungen infolge von Hautverletzungen und Entzündungen oder in Form eines Melasmas sind bei dunklen Hauttypen insgesamt häufiger als bei hellen Hauttypen. Sie können besonders in der Augenpartie sowie den Mundwinkeln ausgeprägt vorhanden sein, erweisen sich oft als hartnäckig und schwer zu behandeln.

Für die Pflege haben sich Produkte mit Vitamin C, Niacinamid oder Retinol bewährt. Die Wirkstoffe wirken ausgleichend auf den Teint und lassen das Hautbild ebenmäßiger erscheinen. Sind bereits ausgeprägtere Hyperpigmentierungen vorhanden, können Produkte mit Tretinoin oder Azelainsäure helfen. Vorsicht ist bei dermatologischen Verfahren gegen Hyperpigmentierungen wie chemische Peelings, Laserbehandlungen oder die Dermabrasion geboten. Sie können ihrerseits erneute Hyper- und Depigmentierungen auslösen, aber auch zu Verbrennungen oder zur Narbenbildung führen. Die Behandlung gehört deshalb in die Hände erfahrener Dermatologen, die im Umgang mit dunklen Hauttypen geschult sind sowie den Erfolg und mögliche Folgen der Verfahren vorab einschätzen können.

UV-Schutz notwendig

Um einer Verstärkung von Pigmentstörungen vorzubeugen, ist die tägliche Verwendung eines Sonnenschutzpräparates das ganze Jahr über unerlässlich. Dieses schützt auch vor frühzeitiger, lichtbedingter Hautalterung und Sonnenbrand. Gerade Letzterer wird noch immer von vielen Menschen unterschätzt. Mitunter kursiert sogar die Annahme, dunkle Haut sei gegenüber UV-Strahlung unempfindlich. Dass dies nicht richtig ist, konnte vielfach widerlegt werden. Dunkle Hauttypen weisen aufgrund des höheren Anteils an Eumelanin und der höheren Dichte der Epidermis lediglich eine längere Eigenschutzzeit auf. Ist diese überschritten, zeigt sich der Sonnenbrand wie bei hellen Hauttypen mit Überwärmung, Brennen und Schmerzen der betroffenen Bereiche. Nur das deutliche Rot der vom Sonnenbrand geplagten Areale, sticht weniger ins Auge.

Mitunter kann sich ein konsequenter Sonnenschutz auf den Vitamin-D-Spiegel auswirken. Wer das befürchtet, kann seinen Vitamin-D-Spiegel beim Arzt testen lassen und im Bedarfsfall durch ein Vitamin-D-Präparat ausgleichen. Ein Hinweis auf die Möglichkeit einer Hyperpigmentierung oder Verstärkung einer bestehenden Hyperpigmentierung sollte bei der Abgabe von lichtsensibilisierenden Präparaten wie Johanniskraut nicht fehlen. Theoretisch könnte auch bei einem hohen Konsum von Earl-Grey-Tee durch das darin enthaltende Bergamotte-Öl eine Lichtsensibilisierung erfolgen.

Problematische Narbenbildung

Mehr Aufmerksamkeit erfordert auch der Heilungsprozess nach Verletzungen, Verbrennungen oder dem Stechen von Piercings. Hier neigt dunkle Haut häufiger als helle Haut zu Keloiden, die sich als rötlich bis rot gefärbte, wulstige Gewebewucherungen, die die Grenzen der Wundränder überschreiten, bemerkbar machen. Während des Wachstums verursachen Keloide einen starken Juckreiz. Kratzen sollte jedoch unbedingt vermieden werden, da es wiederum das Wachstum der Keloide anregt. Betroffene können so schnell in einen Teufelskreis aus Juckreiz, Kratzen und Wachstum der Keloide geraten. Keloide jucken oft nicht nur stark, sie sind mitunter auch druckempfindlich oder sogar schmerzhaft.

Vorbeugend können Silikongele zur Narbenbehandlung empfohlen werden. Ihre Wirkung beruht auf rein physikalischen Effekten, die bisher noch nicht vollständig verstanden sind. Vermutet wird, dass es durch den Okklusionseffekt zu einer verstärkten Hydratisierung der Keratinozyten kommt. Dadurch werden Wachstumsfaktoren beeinflusst, welche die Fibroplastenfunktion hemmen und die Kollagenproduktion normalisieren.

Bei besonders anfälligen Menschen reicht mitunter schon ein kleiner Pickel oder ein eingewachsenes Haar als Auslöser für die Keloidbildung aus. Sind Keloide entstanden, sollten Kunden jeder Hautfarbe an Dermatologen verwiesen werden. Bei hellen Hauttypen erfolgt die Behandlung meist mit einer Kryotherapie. Bei dunklen Hauttypen kann diese Behandlungsform Schäden an den Melanozyten und Depigmentierungen verursachen.

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