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Atemwegsinfekte bei Kindern

Besser erst mal auf Antibiotika verzichten

Eine sofortige Antibiotika-Einnahme bei Kindern mit unkomplizierten Atemwegserkrankungen hat häufig keine Vorteile gegenüber keiner oder einer verzögerten Therapie. Das haben Forscher aus Barcelona in einer randomisierten Studie gezeigt. Demnach dauert das Abklingen von leichten bis mittelschweren Symptomen gleich lang – unabhängig von der gewählten Einnahme-Strategie. 
Michelle Haß
17.03.2021  08:30 Uhr

In seiner Studie verglich das Team um Dr. Gemma Mas-Dalmau drei Antibiotika-Verordnungsstrategien: verzögerte Antibiotikaverschreibung im Vergleich zur sofortigen und keiner Antibiotikaverschreibung bei Kindern mit unkomplizierten Atemwegsinfektionen. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie im Fachjournal »Pediatrics«.

Insgesamt wurden 439 Kinder im Alter zwischen zwei und vierzehn Jahren in die Studie mit einbezogen und nach dem Zufallsprinzip den verschiedenen Verordnungsarmen zugeteilt. Primäre Endpunkte der Analyse waren die Symptomdauer und der Schweregrad. Sekundäre Endpunkte waren der Antibiotikaverbrauch, die Zufriedenheit der Eltern, die Überzeugungen der Eltern, zusätzliche Besuche beim Hausarzt und Komplikationen nach 30 Tagen.

Den Autoren zufolge zeigten die drei Therapieregime keinen statistisch signifikanten Unterschied in der Symptomdauer oder -schwere. In der Gruppe ohne Antibiotikum verschwanden die Symptome in der Regel am schnellsten, im Median nach 7,9 Tagen. Zum Vergleich: in den anderen Gruppen dauerte es in der Regel 8,3 Tage. Lediglich bei schweren Symptomen zeigte eine direkte Antibiotikagabe Vorteile. Hier vergingen die Symptome im Median eineinhalb Tage schneller als bei einer ausbleibenden Antibiotika-Gabe beziehungsweise zwei Tage bei einer verzögerten Einnahme. In allen drei Gruppen zeigten sich keine Unterschiede hinsichtlich des Auftretens von Komplikationen, zusätzlicher Besuche beim Hausarzt oder der Zufriedenheit der Eltern. Kaum verwunderlich: In der Gruppe mit direkter Einnahme traten häufiger gastrointestinale Nebenwirkungen auf.

Anhand der Ergebnisse sprechen sich die Studienautoren in Fällen, in denen Zweifel hinsichtlich einer notwendigen Indikation bestünden, für ein abwartendes Vorgehen und einen verzögerten Therapiebeginn aus. Dadurch könne der Antibiotikaübergebrauch und unerwünschte Nebenwirkungen reduziert werden. Ebenso sollte bei eindeutig fehlender Indikation vollständig auf den Einsatz verzichtet werden.

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