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Millennials besonders betroffen

Blinddarmkrebs-Fälle steigen

Der Blinddarm kann sich nicht nur entzünden, auch bösartige Tumoren können sich dort entwickeln. Diese Krebsart, die lange als selten und kaum bekannt galt, tritt inzwischen immer häufiger auf – insbesondere in einer bestimmten Altersgruppe.
Katja Egermeier
04.07.2025  10:00 Uhr

Betroffen sind laut einer im Fachblatt »Annals of Internal Medicine« veröffentlichten Studie der Vanderbilt University (USA) besonders Menschen, die um das Jahr 1980 und später geboren wurden. Eine Analyse zeigte, dass das Risiko, an einem Appendixkarzinom zu erkranken, bei Personen mit den Geburtsjahren 1975 bis 1980 etwa zwei- bis dreimal so hoch war wie bei Menschen, die um 1945 geboren wurden. Bei im Jahr 1985 Geborenen lag das Erkrankungsrisiko sogar beim Vierfachen. Diese Entwicklung sei alarmierend, erklärte die leitende Studienautorin Andreana Holowatyj, Assistenzprofessorin für Hämatologie und Onkologie an der Vanderbilt University.

Das Tückische an dieser Erkrankung: Sie wird häufig übersehen, da sie insgesamt sehr selten vorkommt. Zudem verursacht Blinddarmkrebs in frühen Stadien meist keine oder nur unspezifische Symptome. Erst im fortgeschrittenen Verlauf – ab einer bestimmten Tumorgröße – können Beschwerden wie Völlegefühl, Bauchschmerzen, Veränderungen des Stuhlgangs, Übelkeit, Erbrechen, allgemeine Schwäche oder Müdigkeit auftreten. Mitunter lässt sich auch eine Verhärtung im unteren Abdomen tasten.

Blinddarmkrebs im Blick behalten

Andreana Holowatyj empfiehlt daher auch jüngeren Menschen, wiederkehrende oder anhaltende Symptome ernst zu nehmen. Ärztinnen und Ärzte sollten zudem auch diese seltene Krebserkrankung in ihre differenzialdiagnostischen Überlegungen einbeziehen – insbesondere bei Patientinnen und Patienten unter 50 Jahren. Denn auch beim Appendixkarzinom gilt: Je früher die Diagnose gestellt wird, desto besser sind die Heilungschancen.

Die Ursachen für die zunehmende Häufigkeit von Blinddarmkrebs sind bislang nicht eindeutig geklärt. Es können derzeit lediglich Vermutungen angestellt werden – etwa in Bezug auf veränderte Umweltfaktoren, Ernährungsgewohnheiten oder eine gestörte Darmmikrobiota. Die Forschenden vermuten gemeinsame Risikofaktoren mit anderen Tumoren des Verdauungstrakts, darunter Übergewicht, der regelmäßige Verzehr stark verarbeiteter Lebensmittel, Vorerkrankungen wie Adipositas oder Diabetes mellitus, Alkoholkonsum, eine veränderte Darmflora sowie genetische Prädispositionen. Als eher unwahrscheinlich gilt, dass der Anstieg der Fallzahlen allein auf Fortschritte in der Früherkennung oder Diagnostik zurückzuführen ist.

Die Daten für die retrospektive Kohortenstudie stammen aus dem nationalen US-amerikanischen Krebsregister SEER. Auf dieser Grundlage analysierten die Forschenden mehr als 4800 Bilddarmkrebsfälle aus den Jahren 1975 bis 2019 und verglichen diese mit den Daten älterer Generationen. Diese Analyse zeigt laut Studie eine deutliche Entwicklung und betrifft alle Unterformen von Blinddarmkrebs – von seltenen Tumorarten wie dem Becherzell- oder Siegelringzellkarzinom, insbesondere jedoch die nicht-schleimbildenden Karzinome.

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