Blutdruck senken zahlt sich aus |
Das mediane Alter lag bei 64,0 Jahren; 48,7 Prozent der Teilnehmenden waren weiblich; 82,6 Prozent hatten asiatische Wurzeln. Die durchschnittliche Beobachtungszeit betrug 3,2 Jahre. Innerhalb dieser Zeit kam es bei 5,3 Prozent der Teilnehmenden unter intensivierter Blutdrucksenkung zu einem schweren kardiovaskulären Ereignis. In der Gruppe mit den höheren Zielwerten waren es dagegen 7,1 Prozent. Das entspricht einer relativen Risikoreduktion von 24 Prozent zugunsten der intensiven Blutdruckkontrolle. Die absolute Risikoreduktion entsprach 1,73 Prozent und die Number needed to treat lag bei 58.
Allerdings traten auch mehr Nebenwirkungen wie Schwindel, Ohnmacht, Herz-Rhythmus-Störungen und Nierenprobleme auf: Hier lag die absolute Risikoerhöhung bei 1,82 Prozent. Trotzdem zeigte die intensive Blutdruckkontrolle ein günstiges Nutzen-Risiko-Profil mit einem Nettonutzen von 1,14 unter Verwendung einer bewerteten Gewichtung. Der Nettonutzen blieb auch unter Berücksichtigung nierenbezogener unerwünschter Ereignisse positiv (1,13).
Die Studie deute darauf hin, dass beide Blutdruckziele – unter 120 mmHg und unter 130 mmHg – einen Nettonutzen haben, wobei es je nach Alter, Vorerkrankungen und Ausgangsblutdruck der Patienten gewisse Unterschiede gab. Die Autoren sagen, dass diese Ergebnisse eine Verlagerung in der klinischen Praxis hin zu einem differenzierteren, patientenzentrierten Ansatz bei der Blutdruckbehandlung unterstützen. Arzt und Patient sollten den Zielwert also individuell und so niedrig wie möglich wie vernunftgemäß erreichbar vereinbaren.