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Überraschendes Studienergebnis

Blutdrucksenker morgens oder abends einnehmen?

Zu welchem Tageszeitpunkt Menschen ihre blutdrucksenkenden Medikamente einnehmen, spielt offenbar keine so große Rolle wie gedacht. Eine randomisierte Studie (TIME-Studie) hat ergeben, dass der Einnahmezeitpunkt die kardiovaskuläre Prognose nicht beeinflusst.
AutorKontaktPZ/PTA-Forum
Datum 08.09.2022  12:00 Uhr

2019 sorgten die Ergebnisse der spanischen Hygia-Studie für Furore. Diese deuteten darauf hin, dass Blutdrucksenker nach einer Einnahme am Abend den nächtlichen Blutdruck stärker senken als nach morgendlicher Einnahme. Fachleute kritisierten diese Ergebnisse vielfach, unter anderem aufgrund des Studiendesigns. 

Nun scheint die prospektive, randomisierte TIME-Studie aus Schottland diese umstrittene These zu widerlegen. TIME steht für »Treatment In the Morning versus Evening«. Die Ergebnisse der Studie stellte die Forschungsgruppe um Professor Dr. Thomas MacDonald von der der University of Dundee kürzlich auf dem Jahreskongress der European Society of Cardiology (ESC) in Barcelona vor.

Die Forschenden beobachteten 21.104 Probandinnen und Probanden aus Großbritannien (Durchschnittsalter 65 Jahre), die aufgrund von Bluthochdruck mindestens ein blutdrucksenkendes Medikament einnahmen, über einen Zeitraum von durchschnittlich fünf Jahren. 10.503 Teilnehmende nahmen dabei ihre Antihypertensiva abends zwischen 20 und 24 Uhr ein, 10.601 morgens zwischen 6 und 10 Uhr.

Primäre Endpunkte waren Krankenhauseinweisung wegen eines nicht tödlichen Herzinfarkts oder Schlaganfalls sowie kardiovaskuläre Todesfälle. In der Gruppe mit morgendlicher Verabreichung traten diese bei 390 Probandinnen und Probanden ein (3,7 Prozent), in der Gruppe mit abendlicher Einnahme bei 362 Personen (3,4 Prozent). Somit war kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen zu verzeichnen. Es konnte auch keine Subgruppe identifiziert werden, die von einer abendlichen Einnahme profitiert hätte, wie zum Beispiel Diabetiker. Bezüglich der dokumentierten Sicherheitsparameter zeigten sich ebenfalls keine Unterschiede. Stürze waren nur minimal seltener unter abendlicher Einnahme (21,1 Prozent versus 22,2 Prozent). 

Ob die Adhärenz eine Rolle spielte, lässt sich nicht sicher sagen, denn von außen wurde sie nicht kontrolliert. Danach befragt gaben 22,5 Prozent aus der Gruppe der morgendlichen Einnahme an, mindestens einmal vom vorgegebenen Einnahmezeitraum abgewichen zu sein, in der Gruppe der abendlichen Einnahme waren es 39 Prozent.

Was lässt sich also als Fazit mitnehmen? Studienleiter MacDonald fasst es in einer Pressemitteilung seiner Universität so zusammen: »Die Studie ergab eindeutig, dass Herzinfarkt, Schlaganfall und vaskulärer Tod unabhängig von der Einnahmezeit in ähnlichem Maße auftraten. Menschen mit Bluthochdruck sollten ihre Medikamente zu einer Tageszeit einnehmen, die für sie günstig ist und unerwünschte Wirkungen minimiert.« 

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