Brustwarzensalben im Test |
Ans Stillen müssen sich die Brustwarzen gewöhnen. Bei gereizter und wunder Haut können Salben Linderung verschaffen. / Foto: Adobe Stock/Alena Ozerova
Fast alle 16 geprüften Produkte überzeugen im «Öko-Test» mit ihren Inhaltsstoffen (Ausgabe 11/2023). Nur in einer Salbe konnten die Testerinnen und Tester PEG-Verbindungen aufspüren, von denen einige die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen können.
Knapp die Hälfte der Salben im Test setzte auf den Hauptbestandteil Lanolin – Wollwachs aus den Talgdrüsen von Schafen, das später aus der geschorenen Wolle extrahiert und aufgereinigt wird. Einige Salben enthalten Bienenwachs, manche auch feuchtigkeitsspendendes Glycerin. Glycerin kommt in natürlichen Fetten und fetten Ölen vor – sowohl in tierischen als auch in pflanzlichen. Es ist neben der Anwendung in Kosmetikprodukten auch ein gängiger und als unbedenklich geltender Lebensmittelzusatzstoff. Es gibt auch Brustwarzensalben mit veganer Rezeptur. Diese bauen als Hauptinhaltsstoffe auf Pflanzenöle sowie Glycerin pflanzlichen Ursprungs.
Sechs Produkte gehen mit der Bestnote «sehr gut» aus dem Test hervor, darunter diese beiden Naturkosmetik-Salben: «Bio Brustwarzensalbe» (Lansinoh) und «Mamacare Brustwarzensalbe» (Töpfer). Die Bestnote gibt es außerdem für diese vier Produkte: Baby-Frank Brustwarzensalbe» (Büttner-Frank), «Babylove Mama Brustwarzensalbe» (Dm), «Mama Wohltuende Brustwarzencreme» (Burt's Bees) und «Mamas Babydream Brustwarzen-Salbe» (Rossmann). Letztgenannte ist mit 1,59 Euro pro 30 Gramm das günstigste Produkt im Test.
Neun Produkte bekommen die Note «gut». Der Grund für den Punktabzug sind aber keine Mängel bei den Inhaltsstoffen – sondern bei der Nachhaltigkeit. So kritisiert «Öko-Test», dass viele Produkte mit einem unnötigen Umkarton aus Pappe verkauft werden. Die Testerinnen und Tester finden außerdem: Beim Anteil von recyceltem Plastik in den Tuben ist bei vielen Salben noch Luft nach oben.
Apropos Nachhaltigkeit: Meist kommen Brustwarzensalben nur einige Tage bis Wochen zum Einsatz, die Haut heilt dann wieder ab. Salben-Reste müssen aber nicht in die Tonne wandern. «Öko-Test» rät, sie dann zur Pflege von Lippen oder anderen trockenen Haustellen zu benutzen.
Selbst bei einem sonst problemlosen Stillstart sind gereizte Brustwarzen oft eine unangenehme Begleiterscheinung. In der Regel sind sie darauf zurückzuführen, dass nicht nur Mama und Baby, sondern auch die Haut sich erst auf die neue Situation und die ungewohnte Belastung einstellen muss.
Auch andere Faktoren wie eine falsche Anlegeposition, eine ungünstige Saugtechnik, eine Entzündung oder eine Pilzinfektion können zu wunden Brustwarzen führen.
Sollten sich die gereizten Brustwarzen nicht nach etwa zwei Wochen von allein bessern, kann eine Hebamme oder eine Stillberaterin helfen, mögliche Ursachen zu erkennen und zu beheben.