Burnout erkennen und ernst nehmen |
Katja Egermeier |
18.02.2021 16:00 Uhr |
Alles zu viel? Unkonzentriert? Erschöpft und der Arbeit gegenüber nur noch negativ eingestellt? Dann sollte ein Burnout in Betracht gezogen werden. / Foto: Adobe Stock/Ermolaev Alexandr
Dazu zählt unter anderem das Arbeiten im Homeoffice, das in Pandemie-Zeiten für viele schon Normalität geworden ist. Es bringt zahlreiche Vorteile mit sich, aber auch Gefahren. Denn am gleichen Ort zu leben und zu arbeiten kann auf Dauer auslaugen, vor allem wenn es – wie zurzeit durch Pandemie und Lockdown bedingt – schwer ist, eine gute Work-Life-Balance zu finden. Davor warnt ein medizinischer Online-Ratgeber in einer Pressemitteilung.
Ein Burnout ist der Online-Arztpraxis Zava zufolge keine Krankheit an sich, erhöht als eine Art »Vorstufe« jedoch das Risiko, schwerwiegend psychisch oder körperlich zu erkranken. Risikofaktoren können dabei innerlicher (Persönlichkeitsmerkmale) und äußerlicher Natur (arbeitsplatzbezogene Umstände) sein.
So ist es beispielsweise im Homeoffice häufig schwer, Arbeit und Privatleben voneinander abzugrenzen. Dazu kommt, dass die Möglichkeiten eines privaten Ausgleichs zurzeit stark begrenzt sind. Geschlossene Einrichtungen wie Kinos, Fitnessstudios oder Restaurants sowie die stark beschränkte Möglichkeit, sich mit Freunden oder der Familie zu treffen, bringen das »Leben neben der Arbeit« unter Umständen ganz zum Erliegen.
Die Folge: Der Beruf gewinnt immer mehr an Gewicht, Belastungsgrenzen werden nicht beachtet, Selbstwert und Zufriedenheit hängen nahezu ausschließlich vom Job ab. Das führt dem medizinischen Ratgeber Zava zufolge zu Zweifeln am Sinn des eigenen Handelns und zu Zielen, die nicht den eigenen Bedürfnissen, sondern den Erwartungen anderer entsprechen.
Neben diesen, durch die aktuelle Situation wohl in den Vordergrund gerückten Faktoren, gibt es noch zahlreiche weitere innere Ursachen, die die Entstehung eines Burnouts begünstigen:
Die äußeren Ursachen, die eine entscheidende Rolle bei der Entstehung eines Burnouts spielen, sind:
Ein Burnout kann sich in zahlreichen Symptomen äußern, die jedoch nicht immer gleichzeitig auftreten und sehr unterschiedlich verlaufen können.
Nicht selten werde ein Burnout neben den nachfolgend aufgeführten Symptomen auch von körperlichen Anzeichen begleitet. Dazu gehören:
Wer einen Burnout bei sich vermutet, sollte umgehend einen Arzt oder Psychotherapeuten aufsuchen, rät die Plattform Zava. Diese könnten feststellen, ob sich der Betroffene im Zustand eines Burnouts befindet oder schon eine psychische Erkrankung vorliegt. Eine frühzeitige Behandlung sei bei Burnout sehr wichtig.
Zava rät zudem, sich auch bei seelischen Beschwerden nicht zu scheuen, einen Arzt aufzusuchen. Während dies bei körperlichen Beschwerden selbstverständlich sei, befürchteten viele bei psychischen Symptomen, ihre Beschwerden würden als Lappalie oder man selbst als »nicht belastbar« oder »verrückt« abgetan. Tatsächlich untersuchten und behandelten Hausärzte jedoch sehr viele Patienten mit psychischen Leiden.
In dieser Hinsicht sollten auch PTA ihre Kunden bestärken, sofern bei diesen der Verdacht auf einen Burnout oder eine anderweitige psychische Belastung besteht. Ein sinnvoller Hinweis für den Arztbesuch könnte sein, vor dem Gespräch Notizen über Symptome und Verlauf zu machen und diese gegebenenfalls dem Hausarzt einfach in die Hand zu geben. Denn nicht selten fällt das Sprechen über seelische Beschwerden schwer.
Auch wenn mehrere der Risikofaktoren vorliegen, muss es nicht zu einem Burnout kommen. Sind die Fallstricke und Risikofaktoren erst einmal erkannt, kann jeder selbst dazu beitragen, einen Burnout und die daraus möglichen Folgeerkrankungen zu vermeiden. Häufig helfen schon kleine Veränderungen im Arbeitsalltag, um große Verbesserungen herbeizuführen.
Quelle: zavamed.com