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Gegen ständigen Juckreiz

Capsaicinoid-Creme

Mit Capsaicinoiden hat PTA Gabi Galenik noch nie gearbeitet. Ein Kunde reicht ihr eines Tages ein Rezept für ein entsprechendes Rezepturarzneimittel über den HV-Tisch. Im Gespräch erwähnt er, dass er die Creme gegen ständigen Juckreiz einsetzen soll.
AutorKontaktAndreas Melhorn
Datum 08.07.2021  16:00 Uhr

Gabi wirft als erstes einen Blick in den Rezepturhinweis »Capsaicinoide« auf der Webseite des DAC/NRF. Sie findet bestätigt, dass der Wirkstoff unter anderem als Antipruriginosum eingesetzt wird. Andere Indikationen sind beispielsweise verschiedene Neuralgien, diabetische Neuropathie, Phantomschmerzen, rheumatische Erkrankungen und Muskel-, oder Nervenschmerzen. Es gibt standardisierte hydrophile und lipophile Capsaicinoid-Cremes in Konzentrationen von 0,025 Prozent aufwärts, die dort ebenfalls genannt werden. Die obere Richtkonzentration des Wirkstoffs beträgt laut entsprechender Tabelle im DAC/NRF bei Therapiebeginn 0,05 Prozent (dermatologische Anwendung). Die Konzentration kann während der Therapie erhöht werden und 0,05 Prozent überschreiten. Das erklärt, warum beispielsweise die Hydrophile Capsaicinoid-Creme mit 0,025 sowie mit 0,05  und 0,1 Prozent Wirkstoffgehalt standardisiert wurde (NRF 11.125.).

Ein Blick auf die standardisierten Rezepturvorschriften gibt weitere Aufschlüsse zu Anwendung und Herstellung der Cremes. Wird die Creme gegen Juckreiz eingesetzt, erfolgt die typische Anwendung zunächst zwei- bis viermal pro Tag über einen Zeitraum von mindestens sechs Wochen. Die Wirkung erfolgt in zwei Stufen. Die ersten Tage hat die Creme einen hyperämisierenden Effekt, was mit Wärmegefühl, Hautrötung und Brennen unterschiedlicher Ausprägung einhergehen kann. Darauf folgt Unempfindlichkeit. Gabi notiert sich das für das Beratungsgespräch am nächsten Tag. Für die Anwendung müssen außerdem Hilfsmittel zum Schutz des Patienten mitgegeben werden, entweder Einmalhandschuhe oder Einmalspatel und Fingerschutz. Auf das Etikett gehören Warnhinweise für die Anwendung. Die Abfüllung erfolgt in eine Aluminiumtube oder in eine Spenderdose.

Aus Gründen des Arbeitsschutzes soll die Verarbeitung von Capsaicinoiden in Form des Propylenglycolischen Capsaicinoid-Konzentrats 2,5 % (NRF S.49.) erfolgen. Der Wirkstoff reizt Augen, Haut und Atemwege, weshalb Handschuhe und Schutzbrille angelegt werden müssen. Wird das Pulver zur Herstellung des Konzentrats verarbeitet, bietet sich außerdem an, einen Mundschutz zu tragen. Da Propylenglycol nicht flüchtig ist, kann das Konzentrat gut abgewogen werden.

Gabi will den Wirkstoff gleich bestellen, kann ihn jedoch nicht finden. In der Warenwirtschaft findet sie nur »Capsaicin 65% natürlich Pulver«. Sie ruft die Webseite des Herstellers auf und findet das Pulver dort unter dem Namen »Capsaicin« und einen Verweis auf die Monographie der USP (gleiche PZN). Gabi ruft die DAC-Monographie auf, um sich die Spezifikationen genauer anzuschauen. Capsaicinoide DAC wird aus Cayennepfeffer gewonnen. Die Monographie legt fest, dass mindestens 55 Prozent Capsaicin enthalten sein müssen. Außerdem muss die Gesamtmenge an Capsaicin und Dihydrocapsacin mindestens 75 Prozent betragen. Andere Capsaicinoide dürfen maximal mit 15 Prozent enthalten sein. In der USP werden Capsaicinoide als »Capsaicin« geführt. Bis 2020 unterschied sich die DAC-Monographie von der USP-Monographie in einigen Details. Der Unterschied hatte aber vermutlich kaum Einfluss auf die Wirkung. Die DAC-Monographie wurde letztes Jahr schließlich an die USP-Monographie angepasst, sodass Gabi die gelistete USP-Ware verarbeiten kann. Einzig der Einwaage-Korrekturfaktor muss berücksichtigt werden. Während sich die beim Produkt angegebenen 65 Prozent auf den Capsaicin-Gehalt beziehen, wird der Einwaage-Korrekturfaktor anhand des Gehalts an Gesamtcapsaicinoiden bestimmt. Diese Angabe kann dem Prüfzertifikat entnommen werden.

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