PTA-Forum online
Sexuell übertragbare Krankheiten

Chlamydien erkennen und richtig behandeln

Chlamydien gelten als häufigste sexuell übertragene Infektion (STI) in Deutschland. Anlässlich des Welttags der sexuellen Gesundheit am 4. September klärt der Berufsverband der Frauenärzte über die Geschlechtskrankheit auf.
Daniela Hüttemann
04.09.2019  12:00 Uhr

Schätzungsweise 300.000 Personen in Deutschland erkranken jedes Jahr neu an Chlamydien. Da es keine Meldepflicht für diese bakterielle Infektion gibt, liegen keine konkreten Zahlen vor. Die Dunkelziffer ist vermutlich größer. Chlamydien werden nur bei sehr engem Hautkontakt übertragen und überleben in feuchtwarmer Umgebung. »Die Bakterien können deshalb nicht bei normalem Hautkontakt, über Türklinken oder Toilettensitze übertragen werden, sondern in der Regel bei sexuellem Kontakt oder auch während der Geburt von der Mutter auf das Neugeborene«, erklärt der Bundesverband der Frauenärzte in einer Pressemitteilung anlässlich des Welttags der sexuellen Gesundheit am 4. September. Auch über gemeinsam genutztes Sexspielzeug kann man sich anstecken.

Eine Chlamydien-Infektion verläuft oft symptomlos. Sie kann jedoch bei Frauen die innere Schicht der Eileiter verkleben, was zu Unfruchtbarkeit führen kann. Die Bakterien können bei Frauen aber auch den Gebärmutterhals, die innere Schicht der Gebärmutter und selten auch den Bauchraum befallen. Bei beiden Geschlechtern können Harnröhre, Anus und Mundraum (bei Oralverkehr) betroffen sein, bei Männern zudem Samenleiter, Hoden, Nebenhoden und Prostata. Infiziert sich ein Neugeborenes während der Geburt bei der Mutter, können Chlamydien die Bindehäute der Augen infizieren oder eine Lungenentzündung auslösen. Seltener treten Mittelohrentzündungen oder eine Infektion im Nasenrachenraum auf. Bei der Mutter kann es im Wochenbett eine Entzündung der Gebärmutterschleimhaut kommen.

»Das größte Problem bei Infektionen mit Chlamydien ist, dass die Erkrankung bei acht von zehn Frauen keinerlei Symptome verursacht und wegen der langen Inkubationszeit unentdeckt bleibt, ebenso bei jedem zweiten Mann«, berichtet der Gynäkologen-Verband. Die Betroffenen wissen also nichts von ihrer Erkrankung und bleiben unbehandelt. Das kann Spätfolgen haben, zudem verbreiten sie gegebenenfalls die Erkrankung weiter.

Der richtige Schutz und das richtige Antibiotikum

Nur Kondome schützen vor einer Übertragung beim Vaginal-, Anal- und auch Oralverkehr. Zur Früherkennung steht jeder gesetzlich krankenversicherten Frau jährlich bis zum vollendeten 25. Lebensjahr ein Urintest auf eine Chlamydien-Infektion zu, der beim gynäkologischen Check-up durchgeführt wird. Diese Untersuchung ist auch Teil der Vorsorgeuntersuchungen bei Schwangeren.

Wird ein Chlamydienbefall nachgewiesen, so erhält die Frau ein Antibiotikum. Sexualpartner müssen zeitgleich mitbehandelt werden. Mittel der Wahl sind bei nicht schwangeren Frauen und auch bei Männern Azithromycin und Doxycylin. Schwangere werden mit Azithromycin, Erythromycin oder Amoxicillin behandelt. Ofloxacin und Levofloxacin gelten bei ihnen als Reservemittel. Doxycyclin sollte laut Embryotox nicht nach der 16. Schwangerschaftswoche gegeben werden.

Frauenärzte empfehlen, bei jedem ungewöhnlichen Ausfluss, Schmerzen im Unterleib oder in der Harnröhre einen Arzt aufzusuchen. Von Chlamydien-Selbsttests, Hausmitteln und Antiseptika raten sie ohne weitere ärztliche Untersuchung und Diagnostik ab.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa