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Alles unter Vorbehalt

Corona und das Leben in Wartestellung

Am 27. Januar wurde die erste Coronavirus-Infektion in Deutschland bestätigt – bei einem Mitarbeiter eines Autozulieferers in Bayern. Die Hoffnung, es könnte dabei bleiben, zerschlägt sich, als Fälle in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg auftreten. Seitdem verändert es das Leben – hier und auf der ganzen Welt. Es ist ein Leben mit unklaren Verhältnissen, ein Leben unter Vorbehalt.
AutorKontaktdpa
Datum 23.07.2020  11:15 Uhr
Corona und das Leben in Wartestellung

Vieles von dem, was wir vorher schon getan haben, tun wir auch jetzt wieder – nur nicht so richtig. Kinder gehen wieder in die Kita, sitzen aber beim kleinsten Schnupfen wieder zu Hause. Wir grüßen uns nett und merken erst dann, dass das Lächeln hinter der Maske niemand sieht.

»In der klinischen Psychologie nennt man die Phase, in der wir gerade sind, Latenzphase. Wir haben die Krise hinter uns, viele haben sie gut gemeistert, einige nicht so ganz«, sagt der Psychologe Simon Hahnzog. »Die aktuelle Phase ist dagegen wenig greifbar.«

Verändertes Miteinander

Grundsätzliche soziale Normen sind abgeschafft oder müssen sich neu finden. In Gesichtern lesen? Schwierig mit Maske. Kontakt, Nähe, Abstand? Seit Corona plötzlich zentrale Vokabeln. »Wir hatten in unserer Gesellschaft eine Hierarchie: Hallo sagen, Händeschütteln, Umarmen, Bussi geben«, sagt Hahnzog. »Auf einmal ist das alles raus und das verunsichert viele Leute total. Man weiß nicht mehr, ob das Gegenüber das will oder nicht.« Was daraus werde, sei offen. Er könne sich vorstellen, dass persönlicher Kontakt in der Wertschätzung steigen werde – sollte die Pandemie einst vorbei sein.

Verändert hat sich auch das Arbeitsverhalten – Stichwort Homeoffice –, und der Urlaub. Die Instagram-Timelines, in denen zuvor Strände auf Ko Samui in Thailand oder kitschige Blicke auf den «Rainbow Mountain» in Peru den Ton angaben, sind nun voll mit deutschen Alpen-Panoramen und Krabbenbrötchen an der Nordsee. Der Soziologe Hartmut Rosa hat dafür das Wort von der radikal verkürzten »Weltreichweite« gefunden. Sie gilt räumlich – sprich: Man kommt kaum noch weit weg. Sie gilt aber auch zeitlich. Wer kann momentan ernsthaft sicher planen, was er in einem Monat tun wird oder nicht?

Alte Werte neu entdeckt

Auch die Freizeit verbringen viele nicht mehr wie vor kurzem noch – dafür häufig wie ganz früher. Forscher Ulrich Reinhardt von der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen, der sich mit dem Freizeitverhalten der Deutschen beschäftigt, glaubt: Viele haben ihre alten Hobbys wiederentdeckt. »Auf einmal werden die alten Musikinstrumente rausgeholt, es wird wieder angefangen zu schreinern.« Das sei nostalgisch, positiv besetzt. Als Corona alles lahmlegte, sei zudem plötzlich die Zeit dafür da gewesen. Und: Es gebe Sicherheit. Weil man es kennt.

Unplanbarkeit und Unsicherheit sind die Koordinaten, an denen sich nun fast alles ausrichtet. Vielleicht auch deshalb scheinen Werte wie Familie, Heimat und eine gewisse Unlust an waghalsigen Experimenten im Zeitgeist zu liegen, dafür muss man gar nicht die Parteipolitik bemühen. Die Ausläufer der sogenannten Spaßgesellschaft haben es gerade schwer: der hemmungslose Konsum, das Rauschhafte, das Unverbindliche. Das gilt auch für Beziehungen, Liebe, Sex. Lockeres Dating mit Leuten, die man in einer App aufgegabelt hat – wie soll das in einer Pandemie funktionieren?

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