Covid-19 kann auch auf die Ohren gehen |
Die Ohren sind ein weiteres Sinnesorgan, die im Visier von Coronaviren stehen. / Foto: Getty Images/Sergio Alejandro Mendoza Hochmann
Ein Wissenschaftsteam aus Südkorea berichten im Fachmagazin »eClinical Medicine« über einen 3,5-fachen Anstieg von Hörverlusten im Zusammenhang mit Coronaviren bei jungen Erwachsenen.
Die Forschenden vom Seoul National University College of Medicine werteten die Daten von 6.716.879 Personen im Alter von 20 bis 39 Jahren aus der landesweiten Datenbank einer Krankenversicherung über den Zeitraum von Januar 2020 bis Dezember 2022 aus. Dabei identifizierten sie 38.269 Fälle von Hörverlust und 5908 Fälle eines plötzlichen sensorineuralen Hörverlusts, bei dem das Innenohr geschädigt ist. Die Inzidenzraten beider Beeinträchtigungen waren in der Covid-19-Gruppe signifikant höher als in der Kontrollgruppe.
Trotz einiger Einschränkungen der Studie, darunter neben dem retrospektiven Design auch Unsicherheiten bei der Zuverlässigkeit der Diagnosen ohne objektive audiometrische Daten, weisen diese Studienergebnisse auf ein bisher noch kaum beschriebenes Risiko von auditiven Komplikationen im Zusammenhang mit Covid-19 hin.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.