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Immunsystem

Covid-19: Kann Fitness den Krankheitsverlauf mildern?

In Zeiten von Corona ist die Stärkung der körperlichen Leistungsfähigkeit und des Immunsystems essentieller denn je. »Auch bislang nicht oder wenig Aktive sollten jetzt trainieren, wenn sie nicht an Krankheitssymptomen leiden«, erklärte Professor Claus Reinsberger, Leiter des Sportmedizinischen Instituts der Universität Paderborn, vor einigen Tagen auf der Homepage der Universität.
Christiane Berg
06.04.2020  16:00 Uhr

Sport erhalte nicht nur die Fitness, sondern helfe dem Körper durch Stärkung der Abwehrkräfte auch, mit Infektionen besser fertig zu werden. »Kommt es zu einer Infektion, so ist es vorteilhaft, gesundheitlich und in Bezug auf die eigene Fitness bestmöglich aufgestellt zu sein«, so der Neurologe. Zwar werde das Infektionsrisiko als solches nicht verringert, das Virus betreffe fitte und weniger fitte Menschen gleichermaßen – aber die Verläufe seien vermutlich unterschiedlich.

Der Grund: Infektionserreger wie das neue Corona-Virus provozieren im menschlichen Körper Immunreaktionen, die in erster Linie dazu dienen, die Viren zu bekämpfen. Im Normalfall werde durch die Mechanismen der Eigenregulation des Immunsystems sichergestellt, dass diese Reaktion nicht überschießt.

»Das Virus betrifft fitte und weniger fitte Menschen gleichermaßen – aber die Verläufe sind vermutlich unterschiedlich.«
Professor Dr. Dr. Claus Reinsberger, Neurologe und Leiter des Sportmedizinischen Instituts der Universität Paderborn

»Tut sie es doch, ist der komplette Organismus überlastet. Studien haben belegt, dass durch die Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit Prozesse der Eigenregulation optimiert werden«, erklärt Reinsberger. Das Ergebnis: Der Körper kann besser auf Infektionen reagieren

Der Mediziner ruft aus diesem Grund zu mehr Training und Bewegung auf, unter anderem zu Ausdaueraktivitäten wie Joggen. Dabei seien moderate Intensitäten zu bevorzugen, so der Wissenschaftler. Vor Extrembelastungen warne er dagegen. Diese könnten den Körper wiederum überfordern und zum Gegenteil, also zu einer Schwächung der Abwehrkräfte führen.

Sport als Apotheke, Training als Arznei

Diesen Effekt zeige Bewegung jedoch nicht nur hinsichtlich der körpereigenen Bekämpfung von Viren. Laut Reinsberger ist in den letzten Jahrzehnten eine Flut von Daten zur Effektivität körperlicher Aktivität auch bei Herz-Kreislauf- beziehungsweise neurologischen oder neurodegenerativen Erkrankungen erhoben worden – hier unter anderem zu Schlaganfällen, Demenz, Morbus Parkinson und Multipler Sklerose. Es stelle sich mit Blick auf die Prävention und die Therapie auch dieser Erkrankungen nicht mehr die Frage, ob, sondern wie Sport seine effektivsten Wirkungen entfalten kann.

Die Forschungen und angewandten Projekte von Reinsberger und seinem Team an der Universität Paderborn zum Zusammenhang zwischen körperlicher Fitness und der Art des Verlaufs schwerer neurodegenerativer Erkrankungen stehen unter der Überschrift »Sport als Apotheke«.

Mehr als bislang, so die Wissenschaftler, müsse es darum gehen, detailliiert zu bestimmen, welcher Sport in welcher Intensität bei welchem Krankheitsbild in welcher Dosierung zum Einsatz kommen soll, damit für jedes Leiden eine sporttherapeutische »Arznei« zur Verfügung gestellt werden kann.

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