Darum sind FFP2-Masken besser |
Eine FFP2-Maske muss richtig sitzen, sie ist sonst nicht wirksamer als eine einfache Atemschutzmaske / Foto: Adobe Stock/zigres
Dabei handelt es sich um sogenannte partikelfiltrierende Gesichtsmasken. Die Bezeichnung FFP stammt aus dem Englischen (Filtering Face Piece). Diese Masken werden in drei Kategorien eingeteilt – 1 bis 3. Ursprünglich sind sie insbesondere aus dem Handwerk bekannt. Die Arbeiter schützen sich damit dagegen, Staub oder andere giftige Stoffe einzuatmen.
Die unterschiedliche Bezeichnung geht darauf zurück, wie viele Aerosole die Masken filtern können. »FFP2-Masken müssen mindestens 94 Prozent und FFP3-Masken mindestens 99 Prozent der Testaerosole filtern«, erläutert das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte.
Der Unterschied liegt insbesondere darin, ob sie eher die anderen oder auch die Maskenträger selbst schützen. Bei korrekt sitzenden FFP2-Masken würden beide Seiten vor Partikeln, Tröpfchen und Aerosolen geschützt, erklärt das Institut. Wie die Gesellschaft für Aerosolforschung erläutert, halten einfache Mund-Nasen-Bedeckungen kleinere Partikel nicht so gut ab. Daher seien sie für den Selbstschutz nicht geeignet.
Bei der Mund-Nase-Bedeckung, für die es keine Norm gibt, gibt es auch keine wissenschaftlich nachgewiesene Schutzfunktion. Dennoch gehen Experten davon aus, dass auch einfache Masken einen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie leisten. »International gibt es zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die die gewonnenen Erfahrungen über die Wirksamkeit der Mund-Nasen-Bedeckungen im Sinne eines allgemeinen Bevölkerungsschutzes bestätigen«, betont das Bundesinstitut.
Außerdem gibt es noch FFP2-Masken mit einem Ventil. Diese filtern nicht die ausgeatmete Luft so gut: Der Schutz für andere ist gering. Diese Masken widersprächen somit »dem Solidaritätskonzept, dass Mitmenschen durch kollektives Maskentragen geschützt werden«, betont die Forschungsgesellschaft.
Wenig Unterschied macht es laut Christof Asbach, Präsidenten der Gesellschaft für Aerosolforschung, im Übrigen, ob die Atemschutzmasken aus den Klassen FFP2, N95 oder KN95 sind. »Das ist ein ähnlicher Standard.« Entscheidend sei die Qualität der Masken. Immer noch gebe es nicht ausreichend geprüfte Masken auf dem Markt, die jedoch – fälschlicherweise – als solche ausgezeichnet seien. »Man sollte nicht so sehr auf den Preis achten, sondern auf eine vertrauenswürdige Quelle«, rät der Experte.
Viele FFP2-Masken, die aktuell auf dem Markt zu finden sind, sind mangelhaft. Konforme, echte FFP2-Masken erkennt man an folgenden Merkmalen:
Der Präsident der Gesellschaft für Aerosolforschung, Christof Asbach warnt zunächst vor falschen Vorstellung hinsichtlich der Sicherheit von FFP2-Masken. Auch diese böten keinen hundertprozentigen Schutz – selbst dann, wenn sie richtig getragen werden.
Um zumindest den versprochenen Schutz zu erlangen, demzufolge 94 Prozent der Partikel gefiltert werden, müsse die Maske eng anliegen, erklärt Asbach. Je nach Gesichtsform treffe das nicht bei jedem Modell zu. Luft und damit eventuell auch Viren strömten dann an den Seiten der Maske vorbei. Asbach: »Wenn die nicht sauber abschließt, ist sie nicht wirksamer als eine einfache Maske.«
Auch die Tragedauer ist von Bedeutung. FFP2-Masken seien für den Arbeitsschutz gemacht und hielten mindestens acht Stunden am Tag, erklärte Asbach. Das gelte auch, wenn man die Zeit beim Tragen etwa im Bus und beim Einkaufen aufaddiere. »Mit acht Stunden ist man auf der sicheren Seite«, so Asbach. Manche Masken hielten sicher auch länger.
Ein Problem: Die Fasern der FFP2-Masken seien elektrisch geladen, erläuterte der Fachmann. So könne der Filtereffekt vergrößert werden, ohne den Atemwiderstand zu erhöhen. Mit der Zeit nutze sich die Ladung aber ab. Es gebe keine pauschale Angabe, wie lange das dauere. Der Tüv Nord weist zudem darauf hin, dass das Schutzniveau sinkt, wenn sie gewaschen werden.
Durch die größere Nachfrage sind die FFP2-Masken günstiger geworden. Sie werden in Drogerien, Apotheken und auch im Online-Handel verkauft. Dort kann man einen Pack mit zehn Stück ab etwa zehn Euro erwerben.
Seit Dezember erhalten Menschen über 60 Jahren, Schwangere oder chronisch Kranke FFP2-Masken in der Apotheke. Die gesetzlichen Krankenkassen verschicken derzeit nochmals Gutscheine. Versicherte bekommen einen Sechserpack und müssen nur zwei Euro zuzahlen.
Experten raten, zunächst einmal nur eine Packung FFP2-Masken auszuprobieren. Im Unterschied zu einfachen Stoffmasken liegen diese wesentlich fester an. Manchmal werden sie als unangenehm empfunden.
Nach den Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) ist es nicht gesichert, dass sich sehr viele Menschen in Geschäften oder Bussen und Bahnen anstecken. Nach dem RKI-Lagebericht der vergangenen Woche sind eher private Wohnungen, Altenheime oder Krankenhäuser die Orte, wo sich viele Menschen infizieren – zumindest was die Fälle angeht, in denen die Infektionsquelle zugeordnet werden kann.
»Clustersituationen in anonymen Menschengruppen« wie in öffentlichen Verkehrsmitteln seien viel schwerer für das Gesundheitsamt erfassbar, betont das RKI. »Die vorliegenden Daten können demnach nur einen kleinen Ausschnitt der tatsächlichen Übertragungen abbilden.« Insgesamt handele es sich bei den Ansteckungen in den meisten Regionen um »ein diffuses Geschehen«.