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Wunde Stellen im Mund

Das hilft bei Aphthen

Aphthen an der Mundschleimhaut sind zwar klein, aber ziemlich lästig, da sie mitunter stark schmerzen können. Für die Selbstmedikation stehen einige lokale Therapien zur Verfügung, die die Schmerzen lindern und die Entzündung bremsen können.
Verena Schmidt
21.02.2025  08:00 Uhr

Bei Aphthen handelt es sich um kleine entzündliche Ulzerationen an der Innenseite von Wange oder Lippen, Zunge, am Zahnfleisch oder am Gaumen. Sie sind rund oder oval, scharf begrenzt und meist mit einem weißlichen Belag aus Fibrin bedeckt. Wie genau eine Aphthe entsteht, ist nicht geklärt. Etwa jeder Zehnte leidet gelegentlich darunter, Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Bei wiederkehrenden Aphthen wird auch eine familiäre Häufung beobachtet. Experten gehen daher auch von einer genetischen Komponente aus.

Als mögliche Auslöser gelten etwa Stress und ein geschwächtes Immunsystem, ein Mangel an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen wie etwa Eisen und/oder Vitamin B12, hormonelle Schwankungen und kleine Verletzungen im Mund, etwa durch die Zahnbürste oder Zahnspange. Bei vielen Betroffenen sind auch bestimmte Nahrungsmittel mit der Bildung von Aphthen verknüpft, ein Zusammenhang könnte etwa mit histaminhaltigen Lebensmitteln wie Zitrusfrüchten, Tomaten, Nüssen, Rotwein, Salami oder lange gereiftem Käse bestehen. Auch bestimmte Erkrankungen können zu häufiger Aphthenbildung führen, darunter chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Zöliakie, Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises sowie Morbus Behçet, eine seltene, entzündliche Gefäßerkrankung.

Klein und gemein

So klein sie auch ist: Eine Aphthe kann mitunter starke Schmerzen hervorrufen. Minor-Aphthen (unter 1 cm) heilen meist spontan innerhalb weniger Tage ab. Die größeren Major-Versionen (1 bis 3 cm) reichen oft tiefer ins Gewebe. Ihre Abheilung kann mehrere Wochen dauern und sogar Narben hinterlassen. Bei schwereren Fällen und wenn Aphthen immer wieder auftreten, sollten Betroffene dies beim Arzt abklären lassen.

Bei leichteren Beschwerden können PTA etwa zu Mundspülungen mit Kamillen- oder Salbeitee raten, die antibakteriell und entzündungshemmend wirken. Lebensmittel, die die Mundschleimhaut reizen, sollten gemieden werden – etwa besonders Scharfes, Saures, sehr heiße Speisen und harte, knusprige Lebensmittel wie Kartoffelchips. Auch sollten Betroffene in der Heilungsphase auf eine besonders gute Mundhygiene achten. Hier bietet sich zum Beispiel die Anwendung einer antiseptischen Mundspüllösung mit dem Wirkstoff Chlorhexidin (wie Chlorhexamed® 0,1 %, Chlorhexamed® forte 0,2 %) an. Dieser hat eine breite antimikrobielle Wirkung. Die Mundspülung sollte, wenn nicht anders verordnet, zweimal täglich nach dem Zähneputzen und anschließendem Spülen der Mundhöhle mit Wasser angewendet werden. In Eigenregie ist die Dauer der Anwendung auf maximal zwei Wochen begrenzt, nach zahnärztlicher Rücksprache kann aber auch über mehrere Wochen mit Chlorhexidin-Lösung gespült werden.

Das kationisch geladene Chlorhexidin haftet gut an den negativ geladenen Oberflächen im Mund, an Speichel, Schleimhaut und Zahnschmelz und bleibt lange dort. Der Wirkstoff ist bis zu acht Stunden im Speichel nachweisbar (Depoteffekt). Der Nachteil: Auch Farbstoffmoleküle haften gut an Chlorhexidin, sodass unschöne reversible Zahnverfärbungen nach dem Konsum bestimmter Lebensmittel oder Getränke entstehen können. Tipp: Kaffee und Tee während der Anwendung von Chlorhexidin möglichst nur gemischt mit Milch trinken. Wissenschaftler haben nämlich erst kürzlich in einer Studie herausgefunden, dass etwa das Verdünnen von Schwarztee und Kaffee mit Milch die Struktur der Farbschicht verändert und sie deutlich weniger beständig macht.

Die Wirkung des kationisch geladenen Chlorhexidins kann durch anionische Substanzen, die meist Bestandteil üblicher Zahnpasten sind, herabgesetzt werden. Aus diesem Grund sollte der Mund nach dem Zähneputzen und vor der Anwendung des Chlorhexidin-haltigen Präparates gründlich mit Wasser ausgespült werden. Unmittelbar nach der Anwendung von Chlorhexidin sollten keine zuckerhaltigen Speisen und Getränke verzehrt werden, da dies ebenso die Wirkung beeinträchtigen kann.

Ebenfalls entzündungshemmend und antibakteriell wirkt die Kombination von Aminfluorid und Zinnfluorid (wie in Meridol®). Daneben bietet der Markt viele weitere Mundspüllösungen, die speziell zum Einsatz bei Mundschleimhautläsionen und Aphthen indiziert sind (wie BloXaphte® Oral Care, Curasept® AfteRapid, Gum® AftaClear, Oroben). Beratungstipp: eine Zahnpasta ohne das Tensid Natriumlaurylsulfat (INCI: Sodiumlaurylsulfate) verwenden. Die Substanz steht im Verdacht, Aphthen auszulösen. Außerdem hat Natriumlaurylsulfat allergieauslösende und hautreizende Eigenschaften. Entsprechende Produkte sind meist mit »SLS-frei« oder »ohne SLS« deklariert (wie Meridol® Zahnpasta, TePe® Pure Mint, Zendium® Zahnpasta Complete Protection).

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