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Sommerlieferung

Das sind die Änderungen im DAC/NRF

Die erste DAC/NRF-Ergänzungslieferung dieses Jahr ist erschienen und ermöglicht mit zwei neuen pädiatrischen Zubereitungen, Kinder noch besser und sicherer mit geeigneten Arzneimitteln zu versorgen. Daneben ist die Identitätsprüfung von Sotalolhydrochlorid ohne instrumentelle Geräte durch die Aufnahme in die Alternative Identifizierung gewährleistet, und eine neue DAC-Monographie soll für mehr Klarheit sorgen.
Christian Diaz Flores; Jalil Djahani
19.08.2021  15:30 Uhr

Neue Rezepturvorschriften

Die neue Rezepturvorschrift für Melatonin-Suspension 2 mg/mL (NRF 17.6.) wird bei Schlafstörungen in der Pädiatrie und zur Reduzierung von Angstzuständen vor und nach medizinischen Eingriffen angewendet. In Deutschland steht eine als Fertigarzneimittel zugelassene, schnell freisetzende, flüssige Zubereitung zum Einnehmen nicht zur Verfügung. Melatonin liegt in der Konzentration 2 mg/mL in der Grundlage für Suspensionen zum Einnehmen DAC (NRF S.52.) nur zu etwa einem Drittel suspendiert vor. Zwar ist Melatonin am isoelektrischen Punkt im pH-Neutralen schwer in Wasser löslich, die Grundlage ist jedoch mit Kaliumsorbat konserviert und deshalb schwach sauer eingestellt. Daraus resultiert die bessere Melatonin-Löslichkeit. Mit zwei Drittel des Wirkstoffs in der Zubereitung in Lösung reduziert sich das Risiko für Dosisabweichungen aufgrund der nur mäßig stark gepulverten Rezeptursubstanz, sodass auf die Vermahlung vor der Verarbeitung verzichtet werden kann. Um allerdings Pulveragglomerate zu vermeiden, müssen der Wirkstoff und das Hochdisperse Siliciumdioxid zunächst getrennt voneinander mit der Grundlage für Suspensionen zum Einnehmen angerieben werden.

Außerdem steht die Hydrocortison-Suspension 1 mg/mL / 10 mg/mL (NRF 34.2.) neu zur Verfügung. Sie wird als individuell dosierbare, flüssige Darreichungsform für die systemische Behandlung mit Glucocorticoiden in der Pädiatrie angewendet, besonders bei Nebenniereninsuffizienz. Die Zusammensetzung der Grundlage ist mit der der Melatonin-Suspension 2 mg/mL (NRF 17.6.) identisch. Aufgrund seiner schlechten Wasserlöslichkeit liegt der Wirkstoff in beiden Konzentrationsstufen überwiegend suspendiert vor.

Überarbeitete Texte

Auch in dieser Ergänzungslieferung sind wieder zahlreiche Rezepturvorschriften und allgemeine Texte redaktionell überarbeitet worden. Das Vorwort der Ergänzungslieferung 2021/1 liefert, wie gewohnt, einen Überblick über alle neuen, revidierten und entfallenen Texte.

Erwähnenswert ist die NRF-Stammzubereitung S.44. deren Bezeichnung von »Palmitoylascorbinsäurehaltiges Hartfett« in »Palmitoylascorbinsäurehaltige Gemischtkettige Triglyceride« geändert wurde. Diese Mischung wird zur Herstellung von Dronabinol-Kapseln 2,5 mg / 5 mg / 10 mg (Vorschrift 22.7.) verwendet. Die Namensänderung dient auch der Klarstellung der unterschiedlichen Eigenschaften. Die Gemischtkettigen Triglyceride sind analog zu Hartfett nicht oxidationsempfindlich, bleiben aber unterhalb der Erstarrungstemperatur noch längere Zeit flüssig und lassen sich dann weiterverarbeiten. Auch wären sie, zum Beispiel als Grundlage gegossener Suppositorien eher ungeeignet, denn es handelt sich um eine weiße bis elfenbeinfarbene, halbfeste Masse, die kein Hartfett im klassischen Sinne ist. Im Arzneibuch ist Hartfett als »spröde Masse von wachsartiger Konsistenz« angegeben.

Des Weiteren wurde die Iodid-Lösung 500 mg/mL (NRF 28.1.) aktualisiert. Sie wird zur präoperativen Behandlung bei Morbus Basedow angewendet, etwa um den Faktor Tausend höher als Iodid in der Jodmangelprophylaxe. Übereinstimmend mit der geänderten Bezeichnung wurde die Prozentangabe (m/m) Kaliumiodid auf Massekonzentration (»mg/mL«) Iodid umgestellt. Das ermöglicht die schnelle Information über das Volumen für eine vorgegebene Jod-Dosis, wenn die Iodid-Lösung 500 mg/mL mit einer Kolbendosierpipette oder Dosierpumpe volumenbezogen dosiert wird. Geeignete Zentraltropfermonturen zur Tropfendosierung sind weiterhin nicht bekannt.

Die Herstellungsanweisung der Furosemid-Lösung 2 mg/mL / 10 mg/mL ohne Konservierung (NRF 26.1.) und Furosemid-Lösung 2 mg/mL / 10 mg/mL (NRF 26.2.) wurde präzisiert. Weiterhin wurde die Dichte in der Konzentration 10 mg/mL differenziert. Neben Einzeldosisbehältnissen wird risikobasiert auch die Abfüllung in Mehrdosenbehältnisse für die ambulante Weiterversorgung der Säuglinge durch öffentliche Apotheken nach der Einstellung im Krankenhaus zugelassen.

Abschließend sei auf die Harmonisierung der DAC-Anlage F »Verdrängungsfaktoren für Zäpfchen und Vaginalzäpfchen«, dem Kapitel Allgemeine Hinweise I.12. »Zubereitungen zur rektalen und zur vaginalen Anwendung« und der entsprechenden Rechenhilfe bei den DAC/NRF-Tools hingewiesen. Das Kapitel in den Allgemeinen Hinweisen ist umfassend überarbeitet und aktualisiert, es enthält beispielsweise vereinheitlichte Werte zur Berechnung der Ansatzmenge. Die Dosierungsmethode nach Münzel, vormals in der DAC-Anlage F beschrieben, ist nun in den Allgemeinen Hinweisen festgehalten, um die Erklärungen zu Herstellverfahren an einer Stelle zu bündeln. Die DAC-Anlage F ergänzt weiterhin das Herstellungsverfahren mit Verdrängungsfaktoren und beschreibt die experimentelle Methode zu deren Ermittlung.

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