Das steckt hinter dem Jo-Jo-Effekt |
Rauf und runter: Der Jo-Jo-Effekt ist beim Fingerspiel gewollt, beim Gewichtsmanagement nicht. / Foto: Gettyimages/Christoph Hetzmannseder
Der Jo-Jo-Effekt ist das Leid vieler, die eine Diät gemacht haben: Gelingt es nicht, Ernährungsgewohnheiten dauerhaft umzustellen, ist das alte Gewicht schnell wieder erreicht oder liegt noch höher. Forschende vom Max-Planck-Institut für Stoffwechselforschung in Köln und der Harvard Medical School haben nun an Mäusen gezeigt, inwiefern neuronale Schaltpläne das Hungergefühl kontrollieren und wie sich die Kommunikation im Gehirn während einer Diät ändert: Die Nervenzellen, die das Hungergefühl auslösen, erhalten ein stärkeres Signal, sodass die Mäuse nach der Diät deutlich mehr fressen und schnell an Gewicht zunehmen.
Die Wissenschaftler legten ihren Fokus auf eine Gruppe von Neuronen im Hypothalamus, die AgRP-Neuronen, von denen bekannt ist, dass sie das Hungergefühl steuern. Sie konnten demonstrieren, dass die neuronalen Bahnen, die die AgRP-Neuronen stimulieren, vermehrt Signale sendeten, wenn die Mäuse auf Diät waren. Diese tiefgreifende Veränderung des Gehirns wurde auch noch eine längere Zeit nach der Diät beobachtet. Den Forschenden gelang es zudem, die Nervenbahnen in den Mäusen, die die AgRP-Neuronen aktivieren, gezielt zu hemmen. Dies führte dazu, dass die Mäuse nach der Diät deutlich weniger Gewicht zunahmen. Die Forscher hoffen, langfristig Medikamente zu finden, die die verstärkte synaptische Plastizität verhindern und helfen können, das Körpergewicht nach einer Diät zu halten, teilt das Max-Planck-Institut mit.