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Prävention
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Demenz aktiv vorbeugen oder hinauszögern

Eine Demenz ist aktuell nicht heilbar. Man kann lediglich versuchen, der Erkrankung vorzubeugen beziehungsweise Beginn und Verlauf zu verzögern. Vor allem Bewegung, eine gesunde Ernährung und lebenslanges Lernen helfen dabei.
AutorKontaktJudith Schmitz
Datum 18.12.2025  08:00 Uhr

Demenz im Überblick

Demenz zeigt sich in verschiedenen Formen: Am häufigsten sind die Alzheimer-Krankheit (60 bis 70 Prozent aller Fälle), vaskuläre (gefäßbedingte) Demenzen, die Lewy-Körperchen-Krankheit, die Demenz bei Morbus Parkinson sowie die Frontotemporale Demenz. Die Symptome sind vielfältig und individuell. Eingeteilt werden sie in kognitive Beeinträchtigungen (Gedächtnisverlust, Orientierungsprobleme), alltägliche Einschränkungen (Schwierigkeiten bei Haushalt und Körperpflege), stimmungsbezogene Veränderungen (Depressionen, Angst), Verhaltensauffälligkeiten (Unruhe, Aggressivität). Oft bleiben die Symptome über Jahre unbemerkt. Zudem gibt es je nach Form auch untypische Anzeichen.

Auf der anderen Seite sind viele Menschen im höheren Alter weniger leistungsfähig, etwa vergesslicher, ohne dement zu sein. Die Demenzdiagnostik von Ärzten und Neuropsychologen konzentriert sich daher darauf, wie sich die Erkrankung im täglichen Leben zeigt. Wojtecki: »Eine frühe, gründliche Untersuchung von Gehirn und Blut ist wichtig, um die Ursache für die abnehmende Gehirnleistung und die richtige Form der Demenz zu identifizieren. Manche Ursache ist behandelbar.« Dazu zählen etwa Vitaminmangel, Infektionen, Autoimmunerkrankungen oder übermäßiger Alkoholkonsum. Die Demenz selbst ist, Stand heute, nicht heilbar. Mithilfe medikamentöser und nicht medikamentöser Therapien wie Ergo- oder Physiotherapie lassen sich jedoch ihre Symptome lindern.

An die Angehörigen wenden sich die Experten mit der Bitte zur Selbstfürsorge. Sie können sich Unterstützung durch professionelle Pflege und in Selbsthilfegruppen holen. Co-Autorin Cont sagt: »Die Diagnose einer Demenzform ist oft ein Schicksalsschlag für die ganze Familie. Das habe ich durch meinen dementen Großvater erlebt. Es hilft zu wissen, dass Erkrankte selbst aktiv etwas tun können, um den Krankheitsprozess zu verlangsamen. Auch, dass es viele Tricks und Hilfsmittel für den Haushalt gibt, um den Alltag möglichst harmonisch und angenehm für Betroffene und Angehörige zu gestalten.«

Eine bessere Orientierung und Handhabe ermöglichen etwa bunte Trinkgläser mit klaren Formen und deutlichen Farbkontrasten, Besteck mit großen Griffen, Tellerranderhöher und Tischdecken ohne Muster. Eine Digitaluhr mit Tageszeit und Datum, ein Wochenplan mit Symbolen, etwa für den Spaziergang, motivieren zu Bewegung. Beschäftigungsideen sind Nesteldecke, Karten sortieren, gemeinsames Singen und Anschauen von Fotoalben. Bei Wortfindungsstörungen bietet sich ein Schild an, das hochgehalten werden kann: »Stopp, ich denke nach.« Umgekehrt kann ein Schild mit der Antwort auf sich immer wiederholende Fragen für Angehörige hilfreich sein oder auch das Wissen, dass es okay ist, den Raum bei Überforderung kurz zu verlassen.

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