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Coronavirus und die Folgen

Den Ausnahmezustand zur Besinnungspause machen

Die teilweise Lahmlegung des öffentlichen Lebens durch das Coronavirus kann auch positive Seiten haben – zumindest aus Sicht des Psychologen Stephan Grünewald. Es könne zu einer Besinnungspause führen.
dpa
13.03.2020  16:15 Uhr


»Wir erkennen zum Beispiel: Die Welt geht nicht unter, wenn wir eine Reise weniger machen. Wir können es auch mit uns selber aushalten. Das ist eine Erfahrung, die bereichern kann. ›Weniger ist mehr‹ kann zu einer neuen Souveränität führen«, so der Bestsellerautors (»Wie tickt Deutschland«)  gegenüber der Nachrichtenagentur dpa

Das, was jetzt komme, kenne man in Ansätzen von der Zeit zwischen den Jahren. »Da gibt es ja auch Hamsterkäufe für die Feiertage. Dabei spielt mit, dass man weiß, man ist jetzt auf sich selbst und die Familie zurückgeworfen, man hat nicht die normalen Flucht- und Unterhaltungsmöglichkeiten. Und das halten wir nur aus, indem wir Vorräte anlegen, die uns die Möglichkeit geben, uns in Trance zu futtern.« Auch der Sonntag biete eine gewisse Analogie, weil es ein Tag sei, an dem die Geschäfte nicht geöffnet seien. »Man ist zu Hause und fährt ein wenig runter.«

Die drei Phasen des Ausnahmezustands

Der jetzt bevorstehende Ausnahmezustand lasse sich psychologisch in drei Phasen unterteilen:

  • In der ersten Phase werde man sich bewusst, dass jetzt einiges anders werde. »Einerseits denken wir: Blöd, dass das jetzt wegfällt. Andererseits ist da auch eine gewisse Freude: Es ist Urlaub vom Alltag.«

  • Die zweite Phase sei vergleichbar mit einem kollektiv verordneten Vorruhestand. »Da gibt es vieles, was liegen geblieben ist und jetzt aufgearbeitet werden kann.«

  • In der dritten Phase seien diese Dinge erledigt. »Da wird es große Unterschiede zwischen den Menschen geben.

    Es wird eine Gruppe geben, die sich sehr stark über Netflix und das Internet in mediale Tagtraumblasen zurückzieht. Ein Versuch der Selbst-Betäubung. Erfahrungsgemäß führt das nach ein paar Stunden zu einer großen inneren Unruhe.« Darin stecke viel sozialer Sprengstoff. »Da wird die Unruhe abgeführt in Echokammern, in Verschwörungstheorien.«

    Es werde aber auch Menschen geben, die den Reichtum, den der Alltag immer noch biete, zu nutzen verstünden. »Gärtnern, lesen, wandern, Zeit mit der Familie verbringen. Weniger ist mehr.« 

Es besteht laut Grünewald durch den Ausnhamezustand also durchaus die Möglichkeit einer »positiven Stilllegung«, die der Nährboden für Kreativität sein könne. »Wenn wir uns zurückziehen in die Laube, ins Studierzimmer, kann das auch dazu führen, dass wir uns und die Welt noch mal neu erfinden.«

Einschließen nicht nötig

Was die Menschen in Deutschland wegen der Coronavirus-Epidemie nach den Worten des Virologen Christian Drosten jedoch nicht tun müssen, ist, sich von heute auf morgen zu Hause einzuschließen. »Wir haben jetzt im Moment in Deutschland noch nicht eine so hohe Infektionsdichte, dass man überall hinter jeder Ecke den nächsten Infizierten vermuten muss«, sagte der Wissenschaftler der Berliner Charité heute im NDR-Podcast. Bei Menschen, die momentan Symptome hätten, sei derzeit immer noch wahrscheinlicher, dass eine Grippe oder eine normale Erkältungskrankheit dahinterstecke.

»Natürlich kann man jetzt noch einkaufen gehen in den Supermarkt«, sagte Drosten. Über Hamsterkäufe nachzudenken, sei Unsinn. Dazu gebe es keinen Anlass. Er empfehle insbesondere den Aufenthalt im Freien: Virus-Tröpfchen seien nur eine kurze Zeit in der Luft und fielen dann zu Boden. »Es ist nicht so, dass man sich beim Spazieren gehen, wenn man sich begegnet, infiziert.«

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