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Flunkern erlaubt

Der Aprilscherz im Wandel der Zeit

Jedes Jahr am 1. April spielen sich Menschen in weiten Teilen der Welt einen Streich. Mit einem »April, April!«-Ausruf wird die Situation dann aufgelöst, die Flunkerei entpuppt sich als Scherz. Doch wie verankert ist der Brauch, jemanden »in den April zu schicken« überhaupt noch? Und was unterscheidet einen Aprilscherz von einer Lüge?
dpa
01.04.2024  09:00 Uhr

Scherz und Humor sind anthropologische Grundkonstanten, erklärt der Kulturwissenschaftler Gunther Hirschfelder von der Universität Regensburg. Das heißt, der Mensch hat sie gleichbleibend in seinem Wesen verankert und ein Bedürfnis danach.

Humor gebe es zwar in allen Kulturen, er werde aber immer unterschiedlich ausgehandelt und die Grenzen definiert. »Scherze sind Instrumente, um in einem bestimmten Milieu in Kontakt zu treten«, erläutert Hirschfelder. Ob ein Scherz auch als Scherz verstanden werde, hänge immer vom Umfeld ab. In manchem Milieu werde der Aprilscherz verstanden, in einem anderen Milieu werde er komplett missverstanden. Mit Fremden könne man so einen Witz nicht machen, der Scherz setze eine Vertrautheit voraus, sagt der Kulturwissenschaftler.

Wie sich der Scherz gewandelt hat

Auch Internet und Fernsehen spielen bei Aprilscherzen eine Rolle: Die zunehmend digitalisierte Welt habe den Humor verändert, sagt Hirschfelder. Der Aprilscherz lebe zwar von einer direkten Interaktion, aber »dadurch, dass wir nicht nur digital kommunizieren, sondern zunehmend asynchron, verliert der Humor an Bedeutung«, sagt er. Humor lebe vom Spontanen und der Aprilscherz erst recht – bei einer digitalen und asynchronen Interaktion könne das Spontane nicht mehr entstehen.

Zudem komme der Aprilscherz nicht mehr gegen die tägliche Flut von Bildern aus dem Internet an. Der Aprilscherz lebe von einem Mini-Skandal im öffentlichen Raum, sagt Hirschfelder. Im Internet gebe es in Bezug auf Bilder aber fast keine Skandale mehr, weil fast alles gezeigt werden könne. »Die ›Prank-Kultur‹ hebelt den Aprilscherz sowieso aus«, erklärt der Kulturwissenschaftler. Dabei filmen Menschen, wie sie anderen einen Streich spielen – und das völlig unabhängig von einem bestimmten Datum.

Ein weiterer Aspekt für die abnehmende Bedeutung ist laut Hirschfelder die allgemeine Kommerzialisierung der für die Bräuche etablierten Termine: Valentinstag, Halloween oder Weihnachten spielten eine immer größere Rolle. Hirschfelder dazu: »Dinge, die sich überhaupt nicht kommerzialisieren lassen, verlieren rapide an Bedeutung. Heutige kulturelle Marker brauchen nicht nur eine mediale, sondern eine kommerzielle Komponente. Das fehlt beim 1. April.«

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