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Eine gute Ankunft

Der beste Ort für die Geburt

Nur knapp zwei Prozent der Frauen entscheiden sich in Deutschland für eine außerklinische Entbindung. Wenn alle Bedingungen stimmen, sind aber auch Haus- und Geburtshausgeburten dank der intensiven Begleitung sicher.
Nicole Schuster
29.11.2021  12:30 Uhr

 Neben persönlichen Präferenzen sind bei der Wahl des Geburtsortes auch gesundheitliche Voraussetzungen zu bedenken. »Die werdende Mutter muss sich darüber klar werden, was sie will und braucht«, sagt Katharina Desery, Verantwortliche für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und Vorstand von Mother Hood, Bundeselterninitiative zum Schutz von Mutter und Kind während Schwangerschaft, Geburt und 1. Lebensjahr in Bonn, gegenüber PTA-Forum.

»Wir versuchen ihr die Entscheidung zu erleichtern, indem wir neutrale Informationen zu den Geburtsorten zur Verfügung stellen.« Letzten Endes spiele auch das Bauchgefühl der Schwangeren eine entscheidende Rolle: Sie muss sich in ihrem Geburtsort wohlfühlen und Vertrauen darin haben, hier ihr Kind bestmöglich auf die Welt zu bringen. Ein weiterer wichtiger Tipp der Expertin ist, die Entscheidung nicht zu lang aufzuschieben. »Soll zum Beispiel eine Hebamme die gesamte Schwangerschaft begleiten, beginnen Frauen am besten bereits bei den ersten Schwangerschaftsanzeichen mit der Suche.«

Klinik: Medizin auch für den Notfall

Bei Komplikationen sind eine ärztliche Betreuung und die benötige Ausstattung in einem Krankenhaus gleich vor Ort gewährleistet. Nachteilig ist, dass es in vielen Kliniken hektisch zugeht und in der Regel keine Eins-zu-Eins-Betreuung möglich ist. Personalmangel und Schichtwechsel führen dazu, dass die Schwangere ständig neue Menschen um sich hat.

Wenn die Frau keine eigene Hebamme zur Geburt in die Klinik mitbringt, muss sie sich eine diensthabende Hebamme mit anderen Frauen teilen. Äußerungen oder Handlungen von Ärzten oder Hebammen können verunsichern oder verletzen, die Irritationen können den natürlichen Geburtsprozess hemmen. Zudem bestehen bei einigen Frauen Ängste, fremdbestimmt zu werden, und einige fürchten auch, dass Geburtshelfer zu früh oder unnötig in den Geburtsprozess eingreifen.

Um herauszufinden, ob man sich in einer Klinik gut aufgehoben fühlt, hilft es, sich mit anderen jungen Eltern auszutauschen und Geburtsstationen der infrage kommenden Krankenhäuser zu besuchen. In der Klinik kann das Paar Fragen stellen, etwa, wie viele Frauen eine Hebamme gleichzeitig betreut und welche Geburtspositionen die Gebärende einnehmen kann. »Wir raten auch, nachzufragen, was passiert, wenn alle Kreißsäle belegt sind«, sagt Desery.

Von Interesse ist oft auch die Kaiser- und Dammschnittrate der einzelnen Kliniken. Mother Hood hat dazu eine interaktive Karte veröffentlicht, die die Kaiserschnittraten sowie die Anteile von Dammschnitten und Geburten mit Saugglocke beziehungsweise Zange anzeigt.

Für einige Frauen kommt von vorneherein nur die Klinik als Geburtsort infrage. Das ist bei Risikoschwangerschaften der Fall oder wenn die Mutter einen geplanten Kaiserschnitt braucht.

Geburtshaus: Eins-zu-Eins Betreuung

Eine individuelle Betreuung, Zeit und eine angenehme Atmosphäre sind Vorteile des Geburtshauses. Anders als bei der Entbindung zu Hause müssen sich die werdenden Eltern nicht um die Ausstattung des Geburtsortes kümmern. In den Einrichtungen begleiten meist zwei Hebammen die Schwangere bei der Geburt. Hier geht es weniger darum, die Geburt medizinisch zu überwachen, als vielmehr darum, die Gebärende und ihr Selbstvertrauen zu stärken.

Die Häuser bieten in der Regel verschiedene Geburtspositionen an, auch Wassergeburten sind möglich. Nach der Geburt können sich Eltern und Kind gleich intensiv kennenlernen, was das Bonding stärkt. Für den Notfall arbeiten viele Geburtshäuser mit Kliniken zusammen. Allerdings eignet sich ein Geburtshaus nicht für jede Frau. Ausschlusskriterien sind unter anderem Mehrlingsgeburten, Schwangerschaften, in deren Verlauf medizinischen Risiken auftraten, oder Schwangerschaften von Frauen mit Vorerkrankungen wie zum Beispiel Diabetes.

Geburtsort Vorteile Nachteile
Klinik
- medizinische Sicherheit
- Schmerzmittel bis hin zur Periduralanästhesie (PDA) verfügbar
- Fachärzte, Brutkästen und andere Einrichtungen bei Bedarf verfügbar
- Notfallversorgung gewährleistet
- Eingriffe wie ein Kaiserschnitt möglich
- wechselnde Ansprechpartner wegen Schichtwechsel
- möglicherweise Personalmangel und belegte Kreißsäle
- unpersönliche, hektische Atmosphäre
- möglicherweise unerwünschte Eingriffe in den natürlichen Geburtsverlauf
Geburtshaus
- enge Eins-zu-Eins-Betreuung
- Ruhe, die Geburt selbst zu gestalten
- verschiedene Geburtspositionen, auch Wassergeburten, sind möglich
- Ausstattung ist bereits vor Ort vorhanden
- das Kind wird nach der Geburt nicht für Routinemaßnahmen von den Eltern getrennt
- begrenzte Möglichkeiten der Schmerzbekämpfung
- keine Rundumbetreuung während des Wochenbetts
- in vielen Geburtshäusern muss die kleine Familie bereits einige Stunden nach der Geburt wieder nach Hause gehen
- bei Komplikationen wird die Geburt unterbrochen und die Schwangere direkt ins Kran-kenhaus gebracht
Zuhause
- Geburt im kleinen intimen Kreis in vertrauter Umgebung
- das Kind wird nach der Geburt nicht für Routinemaßnahmen von den Eltern getrennt
- begrenzte Möglichkeiten der Schmerzbekämpfung
- keine Rundumbetreuung während des Wochenbetts
- bei Komplikationen muss die Geburt unterbrochen und die Schwangere direkt ins Krankenhaus gebracht werden
- Nachbarn können sich in hellhörigen Mietshäusern gestört fühlen
- die Rufbereitschaft für die Hebamme übernehmen nicht alle Krankenkassen
- die Spuren der Geburt müssen selbst beseitigt werden
Übersicht Geburtsorte: Vor- und Nachteile, Entworfen nach: kidsgo Verlag GmbH. Der Geburtsort: keine leichte Wahl!

Hausgeburt: Vertraute Umgebung

Zu Hause fühlt man sich meist am wohlsten und diesen Wohlfühlfaktor wollen einige Frauen auch während der Geburt erleben. Sie wollen ihr Kind im engen Kreis zur Welt bringen und die intimen Momente nicht von fremden Menschen gestört wissen. Im besten Fall sind bei einer Hausgeburt nur der Partner und eine vertraute Hebamme anwesend und können sich die ganze Zeit um die Bedürfnisse der Gebärdenden kümmern. Die Wahl der Hebamme und eine vertrauensvolle Beziehung zu ihr sind entsprechend wichtig.

Naht der Geburtstermin, ist es wichtig, dass die Hebamme rufbereit zur Verfügung steht. Vorab ist zu klären, ob die Krankenkasse die Kosten für die Rufbereitschaft übernimmt. Wenn Geschwisterkinder da sind, ist deren Betreuung für die Zeit der Geburt zu regeln. Dann sind noch praktische Fragen zu klären, etwa, in welchem Raum die Geburt stattfinden kann, wie dieser Raum ausgestattet sein soll und wer nach der Geburt alles wieder säubert. Um für den Notfall gerüstet zu sein, ist es gut, bereits eine Klinik ausgewählt zu haben, die im Fall der Fälle schnell erreicht werden kann. Wer daheim gebärt, rüstet sich am besten auch schon vorab für die Zeit des Wochenbetts.

Auch bei einer Hausgeburt gilt als Voraussetzung, dass die Schwangerschaft problemlos verläuft und Komplikationen während der Geburt im Vorhinein nicht zu erwarten sind. Ist der Geburtstermin bereits um drei Tage überschritten, muss der Gynäkologe im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung feststellen, dass noch alles in Ordnung ist. 

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