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Nuvaxovid

Der Corona-Totimpfstoff kommt

Vor allem Impfskeptiker hoffen auf den »Totimpfstoff« Nuvaxovid®, der ab Ende Februar in Deutschland gegen Covid-19 verimpft wird. Dabei haben die mRNA- und vektorbasierten Präparate einen entscheidenden Vorteil gegenüber dieser neuen Vakzine.
Elke Wolf
18.02.2022  09:00 Uhr

Schutz-Wirkung relativ

Am Relevantesten dürfte sein, dass Nuvaxovid anders als die anderen Impfstoffe neben der Antikörperantwort bei den T-Zellen nur eine CD4±(T-Helfer-Zellen-)Antwort, aber keine CD8±(zytotoxische T-Zellen-)Antwort induzieren kann. Damit steht eine wichtige Abwehrstrategie des Immunsystems, nämlich die Zerstörung der mit Viren infizierten Zellen, nicht zur Verfügung.

Das ist sehr nachteilig in der aktuellen Pandemie-Situation, in der sich die Omikron-Variante von SARS-CoV-2 rasend schnell ausbreitet. Diese Virusmutante kann nämlich den Immunschutz gut unterlaufen, da viele Antikörper, die aufgrund einer Erkrankung oder infolge einer Impfung gebildet wurden, nicht mehr ausreichend binden können. Während die anderen Impfstoffe in dieser Situation noch einen akzeptablen Schutz durch die T-Zell-Immunität bieten, die in erster Linie durch die CD8+-Zellen gesichert wird, liegt ein solcher Schutz nach Impfung mit Nuvaxovid nicht vor.

Zwar lösen Spaltimpfstoffe neben der Bildung spezifischer Antikörper auch die von T-Helfer-Zellen (CD4+-Zellen) aus. Diese sind aber bei Fluchtvarianten von untergeordneter Relevanz, da sie lediglich den B-Zellen helfen, nicht mehr funktionierende Antikörper zu produzieren. Eine Induktion der für eine T-Zell-Immunität wichtigen zytotoxischen T-Zellen, die unabhängig von Antikörpern und teils über ganz andere Epitope die Immunabwehr ergänzen, bleibt bei Spaltimpfstoffen aus – im Übrigen auch bei dem kurz vor der Zulassung stehenden Ganzvirus-Impfstoff von Valneva.

Die Wirksamkeit gegen Nicht-Omikron-Varianten scheint allerdings sehr gut zu sein. Laut Studien kann mit einer Wirksamkeit von 90,4 Prozent gerechnet werden. Nur bei der Beta-Mutante des Coronavirus ist der Schutz gegenüber symptomatischen Covid-19-Erkrankungen mit 60 Prozent weniger gut.

Empfehlung ab 18 Jahren

Der Impfstoff ist als gebrauchsfertige Flüssigformulierung in einem Fläschchen mit zehn Dosen konfektioniert, die bei 2 bis 8 °C gelagert werden. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt Nuvaxovid seit Anfang Februar zur Grundimmunisierung von Personen ab 18 Jahren. Hierfür sind zwei Impfstoffdosen à 0,5 ml im Abstand von mindestens drei Wochen zu verabreichen. Die Anwendung von Nuvaxovid während der Schwangerschaft und Stillzeit wird zum jetzigen Zeitpunkt nicht empfohlen. Auch für eine Boosterung ist die Vakzine derzeit nicht zugelassen.

Laut STIKO zeigte der Impfstoff in den Zulassungsstudien eine mit den mRNA-Impfstoffen vergleichbare Wirksamkeit. Aussagen zur klinischen Wirksamkeit gegen die Omikron-Variante könnten aktuell noch nicht getroffen werden. Auch die Sicherheit sei mit den anderen Covid-19-Vakzinen vergleichbar, insgesamt sei die Datenlage zu Nuvaxovid aber noch dünn, so die STIKO.

Gibt es ein Risiko für schwere allergische Reaktionen? Genauso wie die beiden Vektorimpfstoffe von Astra-Zeneca und von Janssen enthält auch die Novavax-Vakzine Polysorbat 80. Bei Patienten mit einer bekannten Allergie auf dieses Polysorbat sollte man mit diesem Impfstoff vorsichtig sein beziehungsweise ihn nicht einsetzen, rät etwa der Ärzteverband deutscher Allergologen. Auch eine bekannte Hypersensitivität gegen einen Bestandteil des Impfstoffs gelten als Kontraindikation. So könne das Adjuvans Matrix-M™ durchaus zu Unverträglichkeitsreaktionen führen.

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