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Wundversorgung

Der klügere Verband gibt nach

Ein Verband, der erst Arzneistoffe freisetzt, sobald eine Infektion in einer Wunde beginnt, ist die neueste Entwicklung, um die Wundversorgung zu verbessern. Forscher aus der Schweiz nutzen dazu den Temperaturanstieg in einer infizierten, entzündeten Wunde als Signalgeber.
Elke Wolf
29.04.2022  13:00 Uhr

Ob eine Wunde unter einem Verband problemlos verheilt oder Bakterien in das verletzte Gewebe eindringen und eine Entzündung entfachen, lässt sich von außen nicht erkennen. Deshalb werden nicht selten desinfizierende Salben oder Antibiotika auf der Wunde verteilt, um vorzubeugen. Das ist für die weltweit steigenden Resistenzzahlen nicht gerade förderlich. Forschende der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt in St. Gallen haben nun eine Polymerfaser entwickelt, die selbstständig nur dann antibakterielle Substanzen abgibt, wenn sie wirklich benötigt werden. Das Verbandsmaterial wird weich, sobald sich die Umgebung aufgrund einer Infektion erwärmt, und gibt dabei den enthaltenen Wirkstoff frei.

Die Wissenschaftler haben einen Polymer-Verbandsstoff entwickelt, der aus Acrylglas (Polymethylmethacrylat, kurz PMMA), das beispielsweise für Brillengläser und in der Textilindustrie verwendet wird, und Eudragit, ein bioverträgliches Polymergemisch, mit dem beispielsweise Tabletten überzogen werden, besteht. Mittels Elektrospinnen ließ sich das Kunststoffgemisch zu einer feinen Membran aus Nanofasern verarbeiten. Als medizinisch wirksame Komponente haben sie die desinfizierende Substanz Octenidin in die Nanofasern eingekapselt.

Außerdem stellte das Wissenschaftsteam die gewünschte Glasübergangstemperatur der Polymermembran auf 37 °C ein. Das bedeutet: Liegt eine Entzündung vor und erwärmt sich die Haut über ihre normale Temperatur von 32 bis 34 °C hinaus, wechselt das Polymer von seinem festen in einen weicheren Zustand und gibt dabei das Desinfektionsmittel in die Wunde ab. Ein weiterer Vorteil: Der Prozess ist reversibel und kann bis zu fünf Mal wiederholt werden, da sich der Vorgang bei Abkühlung immer wieder von selbst »abschaltet«.

 

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