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Hygienemanagement in der Apotheke

Der Mensch als Keimträger

Die größte Kontaminationsgefahr während des Anfertigens einer Rezeptur geht von Kitteln und Händen aus. Wie man Hygienefehler vermeidet, erklärte Apothekerin Iska Wagner vom ZL bei der Expopharm.
Elke Wolf
19.09.2022  13:00 Uhr

»Bei einem Fünftel der teilnehmenden Apotheken ergeben sich Kontaminationsprobleme bei Kitteln und Händen. Die Abklatschtests an Arbeitsflächen oder Waagen sind dagegen durchgehend in Ordnung«, stellte Wagner Ergebnisse des ZL-Hygienemonitorings von 2016 bis 2020 vor. Das verwundere nicht, gehe doch der größte Risikofaktor in Sachen mikrobielle Verunreinigungen eindeutig vom Menschen aus.

Im Rahmen eines externen Hygienemonitorings und Qualitätskontrolle bietet das Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker (ZL) Abklatschtests an. Die Probenentnahme in der Apotheke erfolgt an verschiedenen Oberflächen wie etwa der Waagschale und ihrem Display, an Pistillen und Rührern, an der Arbeitsfläche, an der Vorderseite und den Ärmeln der Kittel und an der Fingerkuppe und Innenfläche der Hände. Die Inkubation der Abklatschplatten erfolgt im ZL entweder bei 30 bis 35 °C für 48 bis 72 Stunden oder bei 20 bis 25 °C für mehr als 72 Stunden.

Um die Keimbelastung an Kitteln niedrig zu halten, empfahl Wagner, einen separaten Kittel nur für die Rezeptur zu verwenden. Dieser müsse dann freilich auch getrennt von anderen Kitteln und von Straßenkleidung aufbewahrt werden, am besten in einem geschlossenen Schrank. Bei der Arbeit ist der Kittel geschlossen zu tragen. Der mindestens einmal wöchentliche Kittelwechsel ist dringend anzuraten, »besser häufiger, je nach Verschmutzungsgrad«, so der Tipp der Expertin. Es sei zudem peinlichst darauf zu achten, dass die Wäsche von der Reinigung nicht offen, sondern in Folie gehüllt geliefert wird.

Wagner forderte zudem eine noch gründlichere Handhygiene ein. Zu viele ZL-Abklatschtests aus Apotheken ergeben noch eine zu hohe Kontaminationsrate. »Es ist möglich, die Keimbelastung auf Null zu bringen.« Dazu muss allerdings ausreichend Desinfektionsmittel von etwa 3 bis 5 ml verwendet werden. Die Einwirkzeit darf nicht zu kurz sein und die Hände müssen auch vollständig benetzt sein. Dabei ist vor allen Dingen an Daumen, Fingerkuppen, Nagelbereiche und Fingerzwischenräume zu denken. »Hier werden immer noch die meisten Fehler gemacht!« Schmuck und Uhren sind abzulegen. »Künstliche Fingernägel sind im Übrigen ein gutes Reservoir für Keime«, gab die Apothekerin zu bedenken.

Das Desinfektionsmittel sei jedoch nur die halbe Miete. Wichtig sei auch der korrespondierende Handschuh. Dieser muss die richtige Größe besitzen, puderfrei sein und in seinem Material mit dem Desinfektionsmittel verträglich sein. Hier sei die Information der jeweiligen Hersteller einzuholen, allgemeine Übersichtslisten gebe es keine. Beim Ausziehen ist die Innenseite nach außen zu stülpen, um Berührung mit infektiösem Material oder Gefahrstoffen zu vermeiden. Wagner empfahl als sensibilisierendes Apothekenteam-Event eine Händereinigung mit fluoreszierendem Desinfektionsmittel, so lasse sich Fehlerquellen sichtbar und damit ausfindig machen.

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