Der Mythos vom gesunden Glas Wein |
Allerdings galt das nur, wenn die jeweiligen Teams bei der Definition von Abstinenz rigoros vorgegangen waren. Dazu mussten sie Menschen, die gelegentlich Alkohol tranken, und jene, die früher Alkohol getrunken hatten, von der Gruppe der Abstinenzler ausgeschlossen haben. Das war in den meisten Studien nicht der Fall: Teilweise wurden moderate Alkoholtrinker also verglichen mit früheren Konsumenten, die aus gesundheitlichen Gründen mit dem Trinken aufgehört hatten. »Das lässt Menschen, die weiterhin trinken, im Vergleich viel gesünder erscheinen«, wird Stockwell in einer Mitteilung des Fachjournals zitiert.
Der Grund dafür, dass Studien Gesundheitsvorteile für mäßigen Alkoholkonsum ermittelt hätten, liege in Verzerrungen wegen Mängeln im Studiendesign. In qualitativ hochwertigen Studien ergebe sich kein Gesundheitsvorteil für Menschen mit moderatem Konsum. Den Umstand, dass keine große Gesundheitsorganisation jemals eine risikofreie Menge an Alkoholkonsum festgelegt habe, kommentiert Stockwell mit den Worten: »Es gibt einfach keine absolut ›sichere‹ Menge an Alkohol.«