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Körpereigene Cannabinoide

Deshalb macht Laufen high

Der Körper produziert bei Ausdauertraining nicht nur Endorphine, sondern auch Cannabis-ähnliche Moleküle, sogenannte Endocannabinoide. Und ausschließlich diese sollen Forschern zufolge für das sogenannte Runner’s High ausschlaggebend sein.
Katja Egermeier
03.03.2021  08:30 Uhr

Ein Runner’s High (Läuferhoch) kann bei Ausdauersport auftreten und zu Euphorie und reduzierter Ängstlichkeit führen. Dieser Effekt wurde lange Zeit der vermehrten Ausschüttung von Endorphinen, also körpereigenen Opioiden zugeschrieben. Dass dies nicht der Fall ist, sondern das Wohlgefühl einer ganz anderen Klasse belohnender Moleküle zugrunde liegt, zeigten nun die Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) in einer in der Fachzeitschrift »Psychoneuroendocrinology« veröffentlichten Studie.

Denn neben β-Endorphin produziert der Körper beim Ausdauersport auch das Endocannabinoid Anandamid. Körpereigene Cannabinoide docken an gleichen Rezeptoren an wie die im Hanf vorkommenden Cannabinoide und können unter anderem schmerzstillend, angstlösend und mild euphorisierend wirken.

Um nun zu zeigen, dass es diese und nicht die Endorphine sind, die die signifikante Rolle für den zugrunde liegenden Mechanismus eines Läuferhochs spielen, wurden in der Studie des UKE die Endorphin-Rezeptoren bei einem Teil der Probanden medikamentös außer Kraft gesetzt. Andere Teilnehmer bekamen ein Scheinpräparat, die Endorphin-Rezeptoren blieben funktionstüchtig.

In beiden Fällen kam es laut Studie zu Euphorie und geringerer Ängstlichkeit – was sich zeigte, als die Probanden im Anschluss an die Sporteinheit in eine angsteinflößende Szenerie in Virtual Reality versetzt wurden. Die pharmakologische Blockade der Endorphin-Rezeptoren hatte also keinen Einfluss auf das Auftreten eines Runner’s High bei geübten Ausdauersportlern. 

Die Studie konnte damit die bis dato nur bei Mäusen beobachteten Ergebnisse (»PNAS«, 2015) auf Menschen übertragen. Dr. Johannes Fuß vom Institut für Sexualforschung, Sexualmedizin und Forensische Psychiatrie des UKE ging bereits damals davon aus, dass die im Blut ausgeschütteten Endorphine die Blut-Hirn-Schranke nicht passieren und damit auch nicht die euphorisierenden Effekte auslösen könnten – das lipophile, also fettlösliche Endocannabinoid Anandamid dagegen schon. 

Fuß zufolge handelt es sich um einen stammesgeschichtlich alten biologischen Mechanismus, der Lebewesen motiviere, sich über eine längere Distanz fortzubewegen. »Dabei kann es hilfreich sein, euphorisch und weniger ängstlich zu sein.«

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