DGE: Fachmann in Sachen Ernährung |
Katja Egermeier |
14.08.2020 09:00 Uhr |
Für jede Bevölkerungsgruppe die richtige Ernährung – die DGE weiß hier Rat und gibt Empfehlungen. / Foto: Getty Images/
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Die DGE erarbeitet auf der Grundlage von Forschungsergebnissen für Deutschland gültige Ernährungsempfehlungen und Aussagen – und übermittelt diese mit dem Ziel, die Gesundheit der Bevölkerung unter nachhaltigen Aspekten langfristig zu fördern und zu erhalten. Die Zielgruppen und Kooperationspartner reichen dabei von Wissenschaftlern über die Politik, Verbände und Journalisten bis hin zu den Verbrauchern.
Auf ihrer Website bietet die DGE ein umfangreiches Angebot zum Thema Ernährungspraxis. Darunter geprüfte »In Form«-Rezepte oder Ernährungstipps für Familien in Krisenzeiten: Wie organisiere ich meine Vorratshaltung und welche gesunden Gerichte lassen sich leicht zubereiten? Auch die verschiedenen Zielgruppen und der Bevölkerung finden hier hilfreiche Informationen: Wie ernähre ich mich am gesündesten, wenn ich Schwanger, Stillend, berufstätig, älter oder Sportler bin? Und schließlich erklärt die DGE, was es beim Diät halten und Fasten zu wissen gibt: Welche Diät ist für wen geeignet und hat welche Vor- und Nachteile?
Vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert, beteiligt sich die DGE aktiv an diversen Projekten im Bereich Ernährung. Darunter unter anderem mehrere Projekte im Rahmen von »In Form – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung«:
Foto: Getty Images/Kwangmoozaa/DGE/PZ
Auf der Website der DGE findet sich ein umfangreiches Angebot zum Thema Ernährungspraxis, das für PTA, Apotheker und Apothekenkunden gleichermaßen interessant und zur Beratung geeignet ist.
In der heutigen Zeit ist die DGE die Vertretung der Ernährungswissenschaft. Als ihre Vorgängerin könnte man die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsforschung (DGEF, 1935 bis 1945) ansehen, die 1935 von Hans Reiter, einem später für Kriegsverbrechen verurteilten Mitglied der SS, gegründet wurde. Die DGE schreibt dazu auf ihrer Website, dass sie verurteile, »dass sich ihre Vorgängerin… vom Nationalsozialismus instrumentalisieren ließ und als willfähriger Helfer in der Umsetzung einer verbrecherischen Ideologie agierte«. »Die DGE bedauert, dass personelle und inhaltliche Kontinuitäten bei ihrer Gründung nicht thematisiert und kritisch reflektiert wurden. Die kritische Betrachtung der Rolle der Ernährungswissenschaft im nationalsozialistischen Deutschland ist auch heute noch nötig; sie darf nicht in Vergessenheit geraten.«
Die Wissenschaftler der DGEF verfolgten damals vor allem die Ziele der nationalsozialistischen Ernährungspolitik und setzten Vorgaben der NS-Ideologie in Bereich der Ernährungswissenschaften um – rassistische und antisemitische inbegriffen. Ziel war es in erster Linie, die Zusammenhänge von Arbeit und Ernährung zu erforschen. Zur Kriegsvorbereitung forschte die DGEF damals daran Deutschland bei der Nährstoffversorgung von Importen aus dem Ausland unabhängig zu machen. Nach Ende des 2. Weltkrieges stellte die DGEF ihre Aktivitäten ein.
Quelle: DGE