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Prävention als Schlüssel

Diabetes kann Demenzrisiko erhöhen

Menschen mit Diabetes mellitus haben ein erhöhtes Risiko, an einer Demenz zu erkranken. Schätzungen zufolge sind etwa 2 Prozent aller Demenzfälle auf die Stoffwechselerkrankung zurückzuführen. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) weist anlässlich des heutigen Weltdiabetestages auf diese Verbindung hin und betont die Bedeutung der Prävention.
Katja Egermeier
14.11.2024  13:00 Uhr

Jährlich entwickeln rund 400.000 Menschen in Deutschland eine Demenz – mit steigender Tendenz, wie das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) warnt. Im Jahr 2050 könnten bis zu 2,7 Millionen Menschen von einer Demenz betroffen sein. Auch die Zahl der Diabetes-Typ 2-Erkrankungen könnte sich bis dahin verdoppelt haben.

Viele Menschen wüssten nicht, dass Diabetes mellitus zu den bekannten Risikofaktoren für Demenz zählt – neben Bluthochdruck, Übergewicht, Sehstörungen, Schwerhörigkeit, Fettstoffwechselstörungen und sozialer Isolation. Auf das Konto einer Diabeteserkrankung gingen geschätzt 2 Prozent der Demenzfälle, was umgerechnet etwa 8000 der jährlich 400.000 neuen Demenzdiagnosen ausmacht.

Eine große britische Studie aus dem Jahr 2021 hat laut DGN zudem gezeigt, dass das Risiko einer Demenz mit dem Zeitpunkt der Diabetes-Erkrankung zusammenhängt: Je früher die Diabetes-Diagnose erfolgt, desto höher ist das spätere Demenzrisiko. »Die Prävention von Diabetes mellitus ist somit ein Investment in die eigene Hirngesundheit«, erklärt Professor Dr. Peter Berlit, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. Diabetes zu vermeiden, heiße gleichzeitig andere Erkrankungen und Faktoren zu vermeiden, die eine Demenz ebenfalls begünstigen. »Der additive Effekt auf das Demenzrisiko ist dann viel größer als nur die besagten 2 Prozent.«

Wie Diabetes das Gehirn schädigt

Diabetes kann das Gehirn auf verschiedene Weise beeinträchtigen:

  • durch Veränderungen an den Gehirngefäßen, da Diabetes zu Gefäßverkalkungen führt,
  • durch die Beeinträchtigung des Zucker- und Insulinstoffwechsels im Gehirn
  • und durch Hypoglykämien (Unterzuckerungen) durch die Diabetestherapie, beispielsweise mit Insulin.

Auch ein stark schwankender HbA1c-Wert erhöhe das Demenzrisiko, so die DGN weiter. Zudem könne Diabetes das Gehirn direkt schädigen: Studien hätten gezeigt, dass in bestimmten Hirnregionen die Expression der Glukosetransporter (GLUT-1 und GLUT-3) verringert ist und mehr Sauerstoffradikale sowie mitochondriale Veränderungen auftreten – Prozesse, die mit Demenz in Verbindung gebracht werden. Die gute Nachricht: Neueste Studien aus Korea deuten darauf hin, dass moderne Antidiabetika (SGLT2-Inhibitoren) das Risiko möglicherweise wieder senken können.

Auch der gestörte Insulinstoffwechsel im Gehirn wirke sich negativ auf die Gehirngesundheit aus. Es könne zu einer Insulinresistenz der Hirnzellen kommen, was wiederum den Abbau bestimmter Eiweißstoffe beeinträchtige. In manchen Forscherkreisen sei bei dieser Form der Alzheimer-Demenz bereits von »Diabetes Typ3« die Rede.

Die Wechselwirkung zwischen Diabetes und Demenz geht im Übrigen in beide Richtungen, wie die DGN erklärt. Eine beginnende Demenz kann die Diabetesbehandlung erschweren, da Betroffene zunehmend Schwierigkeiten haben, ihre Therapie und Lebensgewohnheiten eigenständig zu handhaben.

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