Dicke Luft nach Silvester |
Die unschönen Folgen des Feuerwerks an Silvester zeigen sich nicht nur in den herumliegenden Böller- und Raketenresten. Auch in der Luft macht es sich noch Tage später bemerkbar: als Feinstaub. / Foto: Adobe Stock/Robert Leßmann
Grund für die anhaltend hohen Werte – in Essen und Dortmund (berechnet nach gleitenden Mittelwerten) beispielsweise weiter über 100 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft – sei eine Inversionswetterlage, hieß es aus dem Umweltbundesamt. Dabei seien die oberen Luftschichten wärmer als die unteren. Die Luft durchmische sich kaum und auch Feinstaub sitze wie unter einem Topfdeckel fest. Ähnliche Wetterlagen habe es auch 2015 und 2016 an Silvester gegeben.
Die Inversionslage erkläre vielleicht auch, warum die Feinstaubwerte in der Silvesternacht in vielen Städten zunächst weiter anstiegen statt nach dem Ende des mitternächtlichen Feuerwerks wieder herunterzugehen. Der schädliche Dreck durch die Böllerei sei vermutlich immer ähnlich groß, heißt es aus dem UBA. Je nach Wetterlage und Windstärke verteile er sich nur jedes Jahr anders.
Bei Feinstaub handelt es sich um kleinste Teilchen. Je nach Größe können diese nicht nur tief in Lunge und Bronchien, sondern auch ins Blut gelangen und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems hervorrufen. Ernste Gesundheitsgefahren durch Feinstaub allein in der Silvesternacht sieht das UBA dagegen kaum. Verletzungen durch Raketen und Schäden durch Brände wögen im Vergleich dazu vermutlich deutlich schwerer.
Insgesamt sei die Feinstaubbelastung in den vergangenen Jahren in Deutschland aber spürbar gesunken, heißt es vom UBA. Der Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft im Tagesmittel werde an vielen Messstellen selten oder gar nicht an mehr als 35 Tagen im Jahr überschritten. Der Grund dafür könne mehr Umweltschutz sein, auch in Osteuropa. Die Silvesternacht koste die meisten städtischen Regionen aber mindestens einen der erlaubten 35 Überschreitungstage für Feinstaub.