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Endgültig gelöscht

Die Ängste der Desktop-Messies

Die Ordner auf dem Rechner quellen über – mit ungelesenen Mails, längst vergessenen Dateien und Urlaubsfotos, die sich noch keiner angeschaut hat. Aber Löschen kommt für sogenannte Desktop-Messies nicht in Frage. Die Nachrichten könnten doch wichtig sein, die Bilder eine schöne Erinnerung. 
dpa/PTA-Forum
13.01.2020  14:00 Uhr

»Das ist ähnlich wie bei einem unaufgeräumten Dachboden. Das belastet einen, aber niemand wirft was weg«, erklärt Ute Schmid, Professorin für Angewandte Informatik und Kognitive Systeme an der Universität Bamberg, das digitale Horten.

Dabei ist Vergessen und Löschen wichtig, besonders im Arbeitsalltag. »Zu viele Infos behindern uns nur«, sagt Schmid. Arbeitsabläufe seien weniger effizient, das Lösen von Problemen falle schwerer. Ganz zu schweigen von der Suche nach wirklich wichtigen Informationen. Speicherplatz koste die Industrie zudem viel Strom und Geld.

»Digitales Horten« heißt das Störungsbild, das noch kaum erforscht ist. Etwa 4 Prozent der Bevölkerung weltweit würden zwanghaft horten, sagt Psychologe Jörg Wolstein von der Universität Bamberg. Wie viele aber neben ihrer Wohnung auch den PC zumüllen, wisse niemand so genau. Denn dank Suchfunktionen und Cloud-Speicher bliebe die Krankheit lange geheim. Betroffene sammeln zwanghaft Dokumente auf ihrem Rechner, sortieren stundenlang Musiktitel und horten externe Festplatten. »Löschen macht ihnen Angst«, erklärt Wolstein. Eine innere Blockade hindere sie daran. »Sie fürchten, sonst etwas zu vergessen oder die Kontrolle zu verlieren.«

Das Löschen wagen

Ein Forschungsteam rund um Ute Schmid möchte den sogenannten »Desktop-Messies« Hilfe anbieten. Sie entwickeln ein System, das dem Menschen beim Löschen und Vergessen helfen soll – intentionales, also gezieltes Vergessen als Gemeinschaftsaufgabe von Mensch und Künstlicher Intelligenz. »Dare2Del« heißt das Projekt, was so viel bedeuten soll wie »Wage es, zu löschen«. Denn für manche ist es tatsächlich ein Wagnis, Dateien zu löschen.

Davon profitieren sollen vor allem unstrukturierte Menschen, die nicht so organisiert sind. Dabei solle nichts heimlich verschwinden, denn gerade transparentes und nachvollziehbares Löschen sei wichtig. Nur wenn Personen sich bewusst mit der Entscheidung auseinandersetzen würden, könnten Arbeitsleistung und Beanspruchung positiv beeinflusst werden.

So schlägt »Dare2Del« dem Nutzer beim Schließen eines Programms fünf Dateien vor, die er löschen könnte. Wer auf eine der Dateien klickt, bekommt den zugehörigen Ordner angezeigt. Das System liefert dann auch noch eine Begründung, warum das Dokument getrost in den Papierkorb wandern kann. Weil es zum Beispiel schon eine Kopie in einem anderen Ordner gibt oder es sich um eine veraltete Version handelt. Am Ende entscheidet der Nutzer, ob er die Datei löschen möchte oder nicht.

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