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Dehnungsstreifen

Die Anti-Streifen-Strategie

Die Möglichkeiten, Dehnungsstreifen effektiv zu Leibe zu rücken, sind begrenzt. Ihr Erscheinungsbild kann bestenfalls gemildert werden. Deshalb ist es sinnvoll, bereits zu Anfang der Schwangerschaft, wenn noch keine Geweberisse sichtbar sind, die Haut auf die anderen Umstände vorzubereiten.
Elke Wolf
16.06.2023  10:30 Uhr

Violett-rötliche Linien auf der Haut, die zeitlebens - wenn auch mit den Jahren weiß-silbrig verblassend – ein sichtbares Andenken an die kugelrunde Zeit bleiben werden: Die auch als Striae gravidarum bezeichneten Dehnungsstreifen gehören zu den ungeliebten Nebenwirkungen einer Schwangerschaft. Sie entstehen an den Stellen mit der höchsten Zunahme des Umfangs, also besonders am Bauch, aber auch an Brüsten, Hüften und Oberschenkeln. Während die Streifen am Bauch gewöhnlich von oben nach unten verlaufen, sind sie an der Brust strahlenförmig zur Brustwarze hin angeordnet.

Schwangerschaftsstreifen entstehen, weil elastische Fasern des Bindegewebes aufgrund der mechanischen und hormonellen Umstände reißen. Für gewöhnlich sorgt das Bindegewebe dafür, dass die Haut elastisch bleibt. Denn es besteht aus einem feinen Netz kollagenhaltiger Fasern. Wird die Haut über Gebühr gedehnt, trennen sich einzelne Fasern voneinander, feine Risse entstehen. Hinzu kommen hormonelle Einflüsse auf die Fibroblasten; der erhöhte Cortisolspiegel während der Schwangerschaft beeinträchtigt die Qualität von Kollagenfasern, sodass sie leichter reißen.

Das erklärt aber auch, dass der ungeliebte Streifen-Look nicht nur schwangeren Frauen vorbehalten ist. Irgendwann entdecken die meisten Geweberisse an Po, Oberschenkeln, Bauch oder Brust. Nach schneller Gewichtszu- oder -abnahme, bei genetisch bedingtem schwachen Bindegewebe, bei der Einnahme von Glucocorticoiden sowie bei Mädchen oder Jungen in der Pubertät können Dehnungsstreifen entstehen, denn die Haut kann solch schnellen Wachstumsschüben nur wenig entgegensetzen.

Ist das Bindegewebe erst einmal gerissen, lassen sich die zerstörten Strukturen nicht mehr reparieren. Insofern ist es klüger, vorbeugend aktiv zu werden. Es gilt, die Elastizität der Haut und ihre Durchblutung zu fördern, um das Ausmaß der Geweberisse möglichst klein zu halten. Allerdings ist auch das keine Garantie dafür, gänzlich streifenfrei die Schwangerschaft zu überstehen. Denn die Beschaffenheit des Bindegewebes ist Veranlagungssache.

Pflege von innen …

Zentrale Bausteine im Rundum-Pflegeprogramm sind eine ausgewogene Ernährung, leichter Sport und regelmäßige Massagen mit hochwertigen Pflegeölen oder speziellen Cremes für Schwangerschaftsstreifen. Eine gesunde Ernährung hilft auch dabei, nicht zu schnell und zu viel zuzunehmen; 10 bis 12 Kilogramm liegen im normalen Bereich. Für ein gesundes Bindegewebe sollte die Ernährung reich an basischen Substanzen (viel frisches Obst und Gemüse) und Ballaststoffen sein. Eine eiweißreiche Kost mit viel Vitamin C und Provitamin A fördert die Dehnfähigkeit des Gewebes. Regelmäßige Bewegung in Form von Schwangerschaftsgymnastik oder Schwimmen stärkt überdies die Muskulatur, was im Gegenzug das Bindegewebe entlastet.

Das Bindegewebe wird auch unterstützt durch die langfristige Einnahme der Schüssler Salze Nr. 1, Calcium fluoratum, und Nr. 11, Silicea. Calcium fluoratum hilft elastischem Gewebe, sich ausreichend dehnen und auch wieder zusammenziehen zu können. Silicea ist an der Vernetzung von Proteinen beteiligt und strafft dadurch die Struktur im Bindegewebe. In Kombination eingenommen, sollen – glaubt man der Schüßler-Theorie -die richtigen Impulse für Aufbau und Vernetzung der Strukturen des Bindegewebes gesetzt werden. Äußerlich können die dazu passenden Lotionen angewandt werden, von denen je ein erbsengroßes Stück auf die Handinnenfläche gegeben wird und damit die betroffenen Hautstellen ein- bis zweimal täglich eingerieben werden.

… und außen

Für das regelmäßige Verwöhnprogramm von Bauch, Brust und Oberschenkeln eignen sich stark lipidhaltige Zubereitungen, wie Körperöle oder spezielle Cremes für Schwangerschaftsstreifen. Als Lipidkomponente eignen ich etwa Jojobaöl, Mandelöl, Aocadoöl oder Vitamin-E-haltiges Weizenkeimöl, genauso wie Sheabutter. Das fördert die Durchblutung und sorgt für Elastizität (wie frei Öl® Massageöl für Schwangere , Bio-Oil®, HiPP® Mamasanft Massageöl, Vichy Schwangerschaftsstreifen Creme, Eucerin Dehnungsstreifen-Pflegeöl oder Weleda Schwangerschaftsstreifen Pflegeöl). Teilweise findet man flavonoidreiche Pflanzenextrakte, die auf die Syntheseleistung der Fibroblasten wirken sollen können (wie Mifarma Creme gegen Schwangerschaftsstreifen, Biovergetures® Gel-Creme von Biotherm, Phytolastil® Saluté von Lierac).

Die Körperpflege kombiniert die Schwangere am besten mit einer Bürsten- oder Zupfmassage. Das lockert das Bindegewebe. Bei Letzterer wird die Haut an den Problemzonen mit zwei Fingern angehoben, durchgeknetet und wieder losgelassen. Etwa drei bis zwei Wochen vor dem Geburtstermin sollte die Massage nur noch sehr sanft ausfallen, um keine Wehen zu initiieren. Auch eine kalte Dusche strafft die Haut. Zusätzlich sorgen kreisende Bewegungen mit einem Luffa-Handschuh für eine gute Durchblutung.

Nicht wenigen Schwangeren macht mit größer werdendem Umfang ein unangenehmes »Bauchjucken« zu schaffen. Die übermäßige Dehnung und die Hormonumstellung lassen die Haut trocken werden und setzen sie unter Spannung. Auch der Volksmund weiß: »Erst juckt’s, dann reißt’s.« Eine rückfettende Pflegecreme schafft dem Juckreiz Abhilfe. Ist der Juckreiz sehr stark, empfehlen sich leichtere Lotionen wie Hydrogele oder Lotionen, bei sehr trockener Haut ist eine reichhaltigere Rezeptur sinnvoll. Am besten verzichtet man aufgrund eines gewissen Kontaktallergierisikos auf ätherische Öle, auf Duftstoffe und auf Substanzen aus Korbblütlern wie Calendula oder Arnika. Zubereitungen, die Harnstoff oder Polidocanol enthalten, hemmen den Juckreiz direkt und dürfen auch in der Schwangerschaft verwendet werden. Aloe vera oder Menthol kühlen zusätzlich.

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