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Rezeptur-Video
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Die Dos und Don’ts des Wiegens

Für die korrekte Arzneimittelherstellung in der Apotheke kommt es auf Details an. Das gilt erst recht für das Abwiegen von Inhaltsstoffen. Hier stellen wir die häufigsten Wägefehler des Rezepturalltags vor und erklären, wie man sie vermeidet.
AutorKontaktElke Wolf
Datum 15.12.2025  08:00 Uhr

Entscheidend ist der korrekte Umgang mit der Waage. So sollte die Unterlage zum Wägen – so der fachlich korrekte Ausdruck – immer mittig auf dem Wägeteller stehen, um Ecklastfehler zu vermeiden. »Wird die Mechanik der Waage asymmetrisch belastet, dann ist eine Falsch-Wägung vorprogrammiert«, erklärt Rezeptur-Coach Dr. Sandra Barisch im Video. Genauso wichtig: Die Wägeunterlage sollte nicht über den Wägeteller hinaushängen oder den äußeren Ring berühren. Ansonsten kann der Wägeteller nicht mehr frei schwingen. Gleiches gilt zum Beispiel auch für Glasstäbe, die den Windschutz von Feinwaagen berühren.

Barisch betont die Bedeutung des Windschutzes einer Waage. »Ist ein Windschutz vorhanden, benutzt ihn auch und schließt die Türen bei der Wägung!« Schließlich seien Luftbewegungen einer der gravierendsten, aber auch einer der am leichtesten vermeidbaren Fehler beim Wägen.

Für korrekte Ergebnisse ist es essenziell, die Einschwingzeit der Waage abzuwarten, also die Zeit, die die Waage braucht, um die korrekte Masse zu erfassen. Die Wägeanzeige darf also nicht mehr schwanken, erst dann kann abgelesen werden.

Die Apothekerin empfiehlt überdies eine Rückwägung der Wägeunterlage bei allen Wirkstoffen mit geringer Einwaage, hochwirksamen Stoffen und CMR-Stoffen (kanzerogen, mutagen, reproduktionstoxisch). Das stelle sicher, dass mehr als 99 Prozent der vorgegebenen Wirkstoffmenge auch in den Rezepturansatz überführt worden sind.

Rühren im Herstellungsgefäß ist übrigens tabu, wenn dieses auf der Waage steht. »Diese kurzen, ruckartigen Bewegungen und Belastungen mag der empfindliche Wägemechanismus gar nicht«, so die Rezepturexpertin.

Auch die Temperatur hat einen Einfluss auf die Wägeergebnisse. »Wiegt keine warmen Gefäße und Zubereitungen, die Wägung erscheint durch das Aufsteigen von warmer Luft am Rand des Gefäßes auf dem Display als zu leicht. Wiegt andererseits auch keine kühlschrankkalten Gefäße, denn die Wägung erscheint durch das Heruntersteigen von kalter Luft auf dem Waagendisplay als zu schwer. Außerdem kondensiert unter Umständen Wasser auf der Außenseite des Gefäßes, das zusätzlich mitgewogen werden würde«, erläutert die Apothekerin.

Und noch einen Tipp hat sie parat: »Magnetismus verfälscht das Wägeergebnis massiv. Müsst ihr einen Rührfisch doch mal mitwiegen, dann bringt durch ein möglichst großes Becherglas einen großen Abstand zwischen den Wägeteller und das Wägegut, um den Abstand und die Magnetfeldstärke zu minimieren.«

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