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Jakobskreuzkraut

Die gelbe Gefahr 

Das Jakobskreuzkraut, auch bekannt als Jakobsgreiskraut oder Spinnenkraut, ist eine alte, heimische Pflanze mit großem Giftpotential – vor allem für Rinder und Pferde. Sie kann jedoch auch für Menschen gefährlich werden.
AutorKontaktKatja Egermeier
Datum 04.08.2021  08:30 Uhr

Botanik und Bestimmung

Jakobskreuzkraut kann eine Wuchshöhe von mehr als einem Meter erreichen. Im ersten Jahr zeigt sich zunächst nur eine grundständige Blattrosette aus Laubblättern mit unregelmäßigen, stumpf gezähnten Abschnitten. Im zweiten Jahr erst entwickelt sich die Sprossachse, also der Stängel, der meist dunkelrot angefärbt ist.

Jakobskreuzkraut ist ein Körbchenblütler mit zahlreichen gelben, etwa 15 bis 25 mm großen Blütenköpfchen in einer vielblütigen Schirmrispe. Die goldgelben Einzelblüten werden aus den innenliegenden Röhrenblüten gebildet, die sehr charakteristisch von 13 gelben Zungenblütenblättern (Strahlenblüten) umgeben sind. Die ersten Blüten finden sich ab Mitte Juni, Hauptblütezeit ist jedoch erst im Juli.

Vorkommen und Verbreitung

Das gelbblütige Wildkraut findet sich insbesondere auf Weiden – vor allem Pferdeweiden – sowie auf Stilllegungsflächen, Wegrändern und an Böschungen. 

Gifte und Gefahren

Zwar ist die ganze Pflanze giftig und enthält Alkaloide (Pyrrolizidinalkaloide), der Gehalt ist in den Blüten jedoch deutlich höher als im Kraut. Sie ist sowohl für Tiere als auch für Menschen stark giftig.

Das Problem bei Weidevieh: Jakobskreuzkraut ist nicht nur im frischen Zustand giftig, sondern auch getrocknet, beispielsweise als Heu. In dieser Form wird die Pflanze für die Tiere auch erst wirklich gefährlich, denn sie ist getrocknet zwar noch giftig, verliert jedoch ihren abschreckenden bitteren Geschmack. Im frischen Zustand auf der Weide wird sie von den Tieren meist  gemieden.  Wird Jakobskreuzkraut in Heu mitverfüttert, sind bei Weidetieren irreversible, teils tödliche Leberschädigungen möglich. Die Giftstoffe reichern sich langsam in der Leber an und führen zu chronischen Lebervergiftungen. Vor allem Pferde und Rinder reagieren hier empfindlich.

Über die Nahrungskette kann das Gift des Jakobskreuzkrautes, beispielsweise über Milch oder Honig, auch in menschliche Speisen geraten. Nach dem Kenntnisstand des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) aus dem Jahr 2015 liegen jedoch keine Hinweise vor, dass in Lebensmitteln tierischen Ursprungs Gehalte an Pyrrolizidinalkaloiden auftreten, die ein gesundheitliches Risiko darstellen. Bei Kindern kann eine Aufnahme von Pyrrolizidinalkaloiden dem BfR zufolge jedoch auf den Verzehr von zu viel Kräutertee zurückgeführt werden, bei Erwachsenen auf Nahrungsergänzungsmittel. 

Daneben sind jedoch Verwechslungen der Blätter mit den sehr ähnlichen Blättern von Rucolasalat möglich. Die Blüten wiederum sind denen von Johanniskraut recht ähnlich, das zudem noch gerne in der Nähe von Jakobskreuzkraut gedeiht. Es kommt selten vor, doch der Verzehr von Jakobskreuzkraut kann auch für Menschen tödlich sein. 

Die Giftstoffe des Jakobskreuzkrautes werden in der Leber verstoffwechselt und wirken dort langzeittoxisch. Offenkundige, sofort eintretende Vergiftungserscheingungen gibt es meist nicht. Mögliche Symptome werden meist erst mehrere Tage nach der Aufnahme wahrgenommen und daher selten auf den Verzehr der Giftpflanze zurückgeführt. Wegen des schleichenden Vergiftungsprozesses bei Menschen wird von einer hohen Dunkelziffer bei Vergiftungen durch Jakobskreuzkraut ausgegangen. 

Experten gehen davon aus, dass die Gesundheitsgefahr durch die sogenannte Langzeittoxitizität bei einem einmaligen Verzehr einer höheren Dosis weniger gefährlich ist als bei über einen längeren Zeitraum eingenommenen kleineren Mengen. 

Grad der Gefährlichkeit

giftig

Vergiftung, was tun?

Da Symptome erst deutlich nach dem Verzehr der Giftpflanze auftreten und bei Menschen erst nach Wochen oder Jahren zu einer Lebererkrankung führen, kommt eine Soforthilfe meist nicht zum tragen. Bei einem schweren Leberschaden, für den keine Ursache benannt werden kann, sollte eine mögliche Vergiftung mit Jakobskreuzkraut in Betracht gezogen werden.

Gut zu wissen

Der Name des Jakobskreuzkrauts rührt von seiner Hauptblütezeit, dem Juli, her, denn am 25. Juli ist der Jakobstag. Wegen seiner Giftigkeit wird das Kraut heute nicht mehr als Heilpflanze verwendet.

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