PTA-Forum online
Halbfeste Zubereitungen

Die Grundlage macht’s

Die schnelle Herstellung von individuellen Arzneimitteln ist nach wie vor eine Stärke der Vor-Ort-Apotheke. Halbfeste Zubereitungen nehmen dabei den weitaus größten Anteil an Rezepturen ein. PTA sind Profis im Mischen und Rühren, eine Auffrischung der Theorie kann trotzdem nicht schaden.
Michelle Haß
21.05.2021  15:00 Uhr

Definitionssache

Ein Sonderfall unter den cremigen Rezepturgrundlagen ist die Basiscreme DAC: Sie enthält sowohl W/O- als auch O/W-Emulgatoren und nimmt eine Zwischenstellung zwischen den lipophilen und hydrophilen Cremes ein. Aufgrund ihrer amphiphilen Eigenschaften kann sie in der Rezeptur mit fetten Ölen und Lipiden angefettet oder zu einer wasserreichen Creme oder Hautemulsion verdünnt werden, wodurch sie individuell an den Therapiebedarf angepasst werden kann.

Lotionen werden in der Monographie des Ph. Eur, nicht genauer definiert. Sie lassen sich jedoch häufig als niedrigviskose beziehungsweise flüssigere Cremes verstehen. Durch ihr hohes Spreitungsvermögen lassen sie sich einfach und schnell über große Hautflächen verteilen. Pasten sind Salben mit hohen Pulveranteilen. Die Basis bilden meist hydrophobe oder wasseraufnehmende Salbengrundlagen. Der exakte Feststoffanteil ist im Arzneibuch nicht genau festgelegt. In der Literatur variieren die Angaben meist zwischen 30 und 50 Prozent.

Gele sind als »gelierte Flüssigkeiten« definiert. Sie werden mithilfe von Gelbildnern hergestellt (siehe Tabelle), die innerhalb der Flüssigkeit eine Art Gerüst bilden, wodurch diese unbeweglich wird. Es gibt lipophile Gele (Oleogele), die aus Mineralölen wie Paraffin oder flüssigen Triglyceriden hergestellt werden, sowie hydrophile Gele (Hydrogele), deren Ausgangssubstanz Wasser ist.

Wann welche Grundlage?

Die Wahl der geeigneten Grundlage und Zubereitung sollte sich unter anderem am Hautzustand (seborrhoisch oder sebostatisch), dem Krankheitsbild (akut, subakut und chronisch) sowie der gewünschten Tiefenwirkung orientieren. Zwar liegt die Entscheidungsgewalt über die verwendete Grundlage häufig beim verordnenden Arzt, dennoch sollten PTA und Apotheker die Eigenschaften und Anwendungsgebiete der verschiedenen Grundlagen kennen, da sie spätestens im Rahmen der Plausibilitätsprüfung ihre Eignung überprüfen müssen. Generell gilt der Grundsatz: »Je nach Zusammensetzungen kann die Grundlage die Wirkung der Zubereitung beeinflussen.« So bestimmen die hydrophilen beziehungsweise hydrophoben Eigenschaften der Grundlage die Tiefenwirkung der gesamten Zubereitung entscheidend mit.

Ist eine oberflächliche Wirkung beispielsweise bei Antiseptika oder Sonnenschutzprodukten erwünscht, ist eher eine Grundlage mit hydrophilen Eigenschaften zu verwenden. Es eignen sich Gele und hydrophile Cremes, aber auch flüssige Zubereitungen wie Sprays. Soll die Zubereitung hingegen ihre Wirkung in der Haut entfalten, müssen die wirksamen Bestandteile erst einmal in die Epidermis eindringen (Penetration).

Hydrophobe Salbengrundlagen fördern diese Penetration aufgrund ihres sogenannten Okklusionseffekts. Dabei schränkt die hydrophobe Zubereitung nach dem Auftragen auf die Haut deren Atmung ein und das Wasser von der Hautoberfläche kann nicht mehr verdunsten. Infolge staut sich das Wasser unter der Grundlage und die obere Zellschicht quillt auf. In der Zubereitung enthaltene Wirkstoffe können dann leichter in die Haut diffundieren. Dieser Effekt ist besonders bei chronischen Hautgeschehen sowie bei trockener und schuppender Haut erwünscht. Im Gegensatz dazu sind hydrophobe Grundlagen bei nässenden Hauterkrankungen ungeeignet, da sie den Wasserabtransport behindern.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa