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Arachnophobie

Die krankhafte Angst vor Spinnen

Sie sind meist sehr klein, knurren nicht, fletschen nicht die Zähne und springen einen nicht an: dennoch erschrecken Spinnen Menschen häufiger als Hunde oder sogar Schlangen. »Etwa 10 Prozent der Bevölkerung leiden mindestens einmal im Leben unter einer Tierphobie, aber die Menschen mit Spinnenphobie bilden die weitaus größte Gruppe«, sagt Angstforscher Georg Alpers von der Universität Mannheim.
AutorKontaktdpa
Datum 30.10.2019  15:00 Uhr

Wie Phobiker auf Spinnen reagieren

Spinnenphobiker entwickeln beim Anblick der Tiere Symptome wie ein 100-Meter-Läufer kurz vorm Start: Schweißausbruch, Herzklopfen und Anspannung aller Sinne. Alpers, Inhaber des Lehrstuhls für Klinische und Biologische Psychologie und Psychotherapie, erklärt: »Der Phobiker rechnet damit, sich jeden Augenblick verteidigen oder fliehen zu müssen, und bereitet sich automatisch darauf vor.« Das seien normale Reaktionen, doch beim Phobiker ohne realen Grund. »Diese Diskrepanz zwischen realer und wahrgenommener Bedrohung ist für die Betroffenen sehr unangenehm.«

Die Wahrnehmung der Spinnenphobiker unterscheidet sich stark von der anderer Menschen: Sie berichten, überall Spinnen zu sehen, an sie zu denken, von ihnen zu träumen. Mit einem Experiment wiesen Alpers und sein Doktorand Ulrich Müller nach, dass die visuelle Wahrnehmung spinnenängstlicher Probanden tatsächlich eine andere ist: Bei einem Versuch mit rivalisierenden Bildern in einem die Sichtfelder trennenden Stereoskop, etwa einem Muster für das rechte und einer Spinne für das linke Auge, wurde die Dominanz der Spinnen für die Gruppe mit der entsprechenden Angst deutlich.

Müller: »Die bislang 30 spinnenängstlichen Versuchsteilnehmer haben die Tiere signifikant häufiger als erstes und über einen längeren Zeitraum wahrgenommen.« Die ebenfalls 30-köpfige Kontrollgruppe hingegen nahm die Spinne ebenso häufig und so lange wahr wie das rivalisierende Bild.

Angstforscher Alpers resümiert: »Unser Experiment zeigt, dass Menschen visuelle Wahrnehmungen unbewusst anders filtern und ihr Gehirn Bilder anders verarbeitet, wenn Angst im Spiel ist.« Diese grundlegende Erkenntnis helfe beim Verständnis der pathologischen Angst und der ihr zugrundeliegenden Wahrnehmungsprozesse, die in der Regel gut therapierbar seien. Zwölf Sitzungen beim Psychologen mit verhaltenstherapeutischer Zusatzausbildung könnten schon helfen. Von Beruhigungsmedikamenten rät der Leiter einer psychologischen Ambulanz ab.

Verhaltensforscher Müller will das Experiment nun vor und nach einer einmaligen Therapie einsetzen, um herauszufinden, ob sich danach Erfolge zeigen. Dabei soll nach Absprache mit dem jeweiligen Patienten auch ein für viele besonders gruselig wirkendes Gruseltier zum Einsatz kommen: eine Vogelspinne.

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