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Mikrobiom-Kosmetika

Die neue Freundlichkeit

Mikrobiomschützend, hautfreundlich, probiotisch: Kosmetika, die die natürliche Hautflora fördern sollen, werden mit den unterschiedlichsten Begriffen ausgelobt. Tragen solche Zubereitungen wirklich zur Stärkung einer intakten Hautbarriere bei? PTA-Forum hat sich bei einer Expertin erkundigt.
Elke Wolf
28.11.2023  15:20 Uhr

Von Neurodermitis lernen

Viele Erkenntnisse bezüglich des Hautmikrobioms und seiner Schädigung stammen aus der Forschung rund um die Therapie verschiedener Hauterkrankungen. So hat sich bei der Neurodermitis Staphylococcus aureus als zentraler Keim herausgestellt. Die Menge von S. aureus korreliert mit dem Schweregrad der Krankheit. Je mehr davon auf der Haut nachgewiesen wird, desto nässender, krustiger und entzündeter ist die Haut, desto schwerer der Verlauf. Ein Ansatz für die Therapie besteht darin, nützliche Bakterien auf die Haut aufzubringen und dadurch S. areus zurückzudrängen. Das scheine auch zu funktionieren, informiert Axt-Gadermann.

»Wir haben den Bakterienkomplex Baplexin® 621 entwickelt, der sich aus neun probiotischen Bakterienstämmen zusammensetzt. Die Pulvermischung wird in ein Bad eingerührt und erst im Wasser aktiviert. Durch die Bäder ließ sich die Konzentration von S. aureus innerhalb von 14 Tagen ohne weitere Therapien um 84 Prozent zurückdrängen und gleichzeitig die Vielfalt des gesunden Mikrobioms erhöhen. Der Schweregrad der Neurodermitis ließ sich damit deutlich sichtbar bessern, Entzündungsparameter nahmen ab, genauso wie Juckreiz und Trockenheitsgefühl.« Dieses probiotische Bad wird Anfang nächsten Jahres vom Institut Allergosan auf den Markt gebracht werden (bislang Activaderm®).

Eine weitere Möglichkeit, S. aureus zurückzudrängen, bestehe darin, Staphylococcus epidermidis zu unterstützen. »S. epidermidis setzt antientzündlich wirkende Botenstoffe frei«, erklärt die Expertin. Präparate mit dem Inhaltsstoff Aqua posae filiformis in Form eines Ferments aus dem Bakterium Vitreoscilla filiformis sollen in der Lage sein, S. epidermidis zu unterstützen (wie Lipikar® Syndet AP+ oder Baume AP+M). Sie eignen sich etwa zur Rezidivprophylaxe bei Neurodermitis oder als Rückfettung bei trockener Haut.

Helfershelfer

Um das Hautbild zu verbessern, müssten es nicht zwingend probiotische Topika zur Pflege sein, meint Axt-Gadermann. »Manche Studien belegen durchaus, dass auch etwa Lysate etwas für die Haut tun können. Streptococcus-thermophilus-Lysat erzielt beispielsweise Effekte bei Neurodermitis. Das lokale Immunsystem reagiert auf die abgetöteten Bakterien und die Haut hat weniger Entzündungszeichen oder Regenerationsprozesse werden angestoßen. Streptococcus thermophilus ist zudem in der Lage, die Ceramid-Produktion anzuregen. Wichtig: Da sich Lysate nicht in das hauteigene Mikrobiom integrieren, helfen sie nur so lange, wie das Präparat aufgetragen wird.«

Auch Inulin – ein Präbiotikum aus Nahrungsmitteln wie Zwiebeln und Lauchgemüsen – verbessert das Hautbild von Neurodermitis-Patienten. »Eine 5-prozentige Creme hemmt das Wachstum von S. aureus, E.coli und Corynebakterium striatum, fördert aber gleichzeitig das Wachstum von S. epidermidis«, berichtet die Hautärztin über Studienergebnisse (wie Freiöl® Bodyconcept Bodybalm Sensitive mit Inulin aus der Chicoréewurzel).

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