PTA-Forum online
Auch gegen Affenpocken

Die Pockenimpfung im Laufe der Zeit

Die auftretenden Fälle von Affenpocken werfen Fragen auf, zum Beispiel ob eine Pockenimpfung für die Bevölkerung wieder notwendig wird. Was für ein Impfstoff steht zur Verfügung und wie wurde dieser weiterentwickelt?
dpa/PZ
27.05.2022  15:00 Uhr

Hersteller ist nach eigenen Angaben lieferfähig

Die WHO wies kürzlich darauf hin, dass es nicht flächendeckend verfügbar sei. Dem Hersteller des Affenpocken-Impfstoffs zufolge ist bei dem aktuellen Ausbruch nicht mit einem Mangel des Vakzins zu rechnen. Britische Gesundheitsbehörden haben jüngst nach Angaben der UK Health Security Agency mehr als 1000 Dosen davon an Kontaktpersonen von Affenpocken-Infizierten verabreicht. Auch Deutschland sorgt für den Fall vor, dass solche sogenannten Ringimpfungen bei Kontakten von Erkrankten notwendig werden sollten: Lauterbach kündigte am Dienstag die prophylaktische Bestellung von bis zu 40.000 Dosen Imvanex an.

Konkrete Pläne, diesen auch zu verwenden, gebe es noch nicht. »Wir könnten diesen Impfstoff, sollte es notwendig werden, unmittelbar einsetzen«, sagte Lauterbach. In dem neueren Impfstoff sieht Kollaritsch allenfalls ein Instrument, um Menschen zu impfen, die ein hohes Risiko haben, dem Erreger ausgesetzt zu sein. Als Beispiel nannte er das Personal spezieller Isolierstationen, die Infizierte versorgen. »Für die breite Bevölkerung wäre diese Impfung Unfug. Affenpocken sind wesentlich harmloser als die Pocken und infektionsepidemiologisch von viel geringerer Bedeutung. Wir müssen auch bedenken, dass eine sehr gute Therapie für Infizierte verfügbar ist.«

Auch Virologe Nowotny betonte: »Es gibt einen Riesenunterschied zwischen Affenpocken und Corona. Das wird diesmal keine Pandemie. Ich gehe davon aus, dass der Spuk in einigen Wochen bis wenigen Monaten vorbei ist.« Der Erreger der Affenpocken sei ein DNA-Virus – das heiße, es sei sehr viel träger als SARS-CoV-2 und mutiere kaum. Varianten werde man daher nicht so schnell sehen. Er nehme auch nicht an, dass Impfstoffe speziell an Affenpocken angepasst werden müssen.

Die Mortalität bei dem bisher bei der Häufung in Europa nachgewiesenen westafrikanischen Stamm der Affenpocken betrage in der Literatur ein Prozent: »In westlichen Ländern ist aber von geringeren Werten auszugehen.« Der Leiter der STIKO, Thomas Mertens, sagte kürzlich im SWR: »Ich glaube nicht, dass es jetzt Sinn macht, sich Gedanken darüber zu machen, die ganze Bevölkerung im Augenblick gegen Pocken zu impfen.«

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hielt fest, dass nach derzeitigem Wissen ein enger Kontakt für eine Erreger-Übertragung erforderlich sei, »deshalb kann gegenwärtig davon ausgegangen werden, dass der Ausbruch begrenzt bleibt«. Empfohlen wird Isolierung beziehungsweise Quarantäne für Infizierte und ihre engen Kontakte. Kontakte von Infizierten müssen aus Expertensicht genau nachverfolgt werden. Das kann aber herausfordernd werden: Die Inkubationszeit beträgt laut RKI 5 bis 21 Tage. Menschen mit mehreren Sexualpartnern haben nach RKI-Einschätzung eine höhere Infektionsgefahr als andere. Gerade bei ihnen dürften auch anonyme Kontakte eine Rolle spielen.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa