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Kot im Tresor

Die Rettung der Darmbakterien

Ein Eisschrank voller Kot – das ist der Grundstein für ein ehrgeiziges Projekt: Schweizer Wissenschaftler wollen einen Tresor für Darmbakterien aus aller Welt anlegen. Doch die Zeit drängt.
dpa
05.01.2024  10:00 Uhr

Mikrobiom beeinflusst Krankheiten

Dank neuer Maschinen und Methoden ist es inzwischen möglich und gut bezahlbar, Darmbakterien genetisch zu erforschen. »Es gibt jede Woche neue Entdeckungen«, sagt Egli. »Und von der Analyse der Bakterien kann die ganze Menschheit profitieren.« Das Mikrobiom stehe zum Beispiel mit Krankheiten wie Krebs und Autoimmunkrankheiten in Zusammenhang.

Eine Besonderheit: Im Verdauungstrakt leben Unmengen von Bakterien, die keine Luft vertragen, sogenannte anaerobe Bakterien. Sie sind noch wenig untersucht worden, wie Egli erklärt. »Es gibt im Darm sicher 1000-mal so viele Bakterien, die keine Luft vertragen wie solche, die wir isolieren konnten und kennen.«

Hilfreich im Kampf gegen Krebs?

Denkbar sei, dass eines Tages mit dem gezielten Einsatz von Bakterien etwa das Ansprechen auf Krebstherapien verbessert werden kann, sagt Egli. Stuhltransplantationen sind ein anderes Feld der Medizin. »Eine Stuhlprobe mit optimalem Mikrobiom, die einem Kranken gegeben wird – in Studien hat man gesehen, dass das zur Gesundung beitragen kann.«

Die aus Venezuela stammende und in den USA forschende Mikrobiologin Maria Gloria Dominguez-Bello setzt sich seit Jahren für einen Darmbakterien-Tresor ein. Sie hat als eine der ersten festgestellt, wie stark sich die Bakterienvielfalt im Menschen je nach Wohngebiet und Lebensumständen unterscheidet, am Beispiel von Proben aus dem Amazonas-Gebiet.

Selbstversuch in Afrika

Der britische Epidemiologe Tim Spencer machte vor einigen Jahren ein Experiment: Er verbrachte drei Tage mit indigenen Jägern und Sammlern in Tansania und teilte ihren Lebensstil sowie ihr Essen, darunter Fruchthüllen vom Affenbrotbaum und allerlei Fleisch. Schon nach drei Tagen war die Artenvielfalt in seinem Darm um 20 Prozent gestiegen, wie er im Online-Journal »The Conversation« berichtete.

Warum ist Vielfalt wichtig? Die Darmbakterien können dann zum Beispiel die Ansiedlung von Pathogenen verhindern, die Menschen krank machen, berichtete ein Team um die Mikrobiologin Frances Spragge von der Universität Oxford gerade in der Zeitschrift »Science«.

Zu einem guten Mikrobiom kann der Mensch selbst beitragen. Wichtig ist zum Beispiel eine ballaststoffreiche Ernährung. Bezeichnet werden damit weitgehend unverdauliche, pflanzliche Nahrungsbestandteile. Sie haben unter anderem Einfluss auf die Sättigungswirkung sowie darauf, wie lange aufgenommene Nahrung in Magen und Darm verbleibt und wie gut Nährstoffe vom Körper ausgenommen werden.

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