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Hauterkrankung im Genitalbereich

Die richtige Pflege bei Lichen sclerosus

Patienten mit Lichen sclerosus, eine dermatologische Erkrankung vor allem im Genitalbereich, leiden unter Juckreiz und Schmerzen. Gynäkologe Professor Dr. Werner Mendling vom Helios Universitätsklinikum Wuppertal erläuterte bei einem digitalen Fachpressegespräch, wie die leitliniengerechte Therapie der Erkrankung aussieht und welche Rolle die Basispflege dabei spielt.
AutorKontaktVerena Schmidt
Datum 18.03.2024  08:30 Uhr

Cortison für alle

Die Therapieempfehlungen der Leitlinie gelten für Frauen und Mädchen jeden Alters, die Cortison-Gabe ist auch in Schwangerschaft und Stillzeit möglich. Man beginne mit einer dreimonatigen Stoßtherapie mit Clobetasolpropionat, das einmal täglich abends dünn aufgetragen werde. Begleitend sollte möglichst keine Seife, dafür aber eine Fettsalbe zweimal täglich verwendet werden. Nach zwölf Wochen folgt die Erhaltungstherapie, die je nach Krankheitsverlauf individuell gestaltet werden kann. Generell werde lebenslang ein- bis zweimal pro Woche eine Mometason-haltige Salbe angewendet, als Basispflege wird zusätzlich zweimal täglich eine fetthaltige Salbe empfohlen.

Fettsalben, denen in der neuen Leitlinie erstmals ein eigenes Kapitel gewidmet ist, hätten bei Lichen sclerosus der Vulva mehrere Vorteile, so Mendling. Fette machten die Haut elastischer, verbesserten die Hautschranke und erhöhten ihre Widerstandskraft gegenüber irritierenden Faktoren wie Kleidung, Toilettenpapier, Urin, Seifen, Fluor, Schweiß, Sperma, Reibung durch Geschlechtsverkehr oder Sport. Nachteile bei der Anwendung von Fettsalben sind der Leitlinie zufolge nicht bekannt, durch Zusatzstoffe könne es jedoch mitunter zu Allergien/Hautirritationen kommen. Deshalb sollten bevorzugt Salben ohne Duftstoffe benutzt werden, empfahl Mendling. Laut Leitlinie sind Fettsalben generell Cremes oder Gelen vorzuziehen. Öle zur Pflege werden in der Leitlinie nicht erwähnt.

Die Leitlinienautoren geben noch weitere Empfehlungen für Patientinnen mit Lichen sclerosus: So sollten sie Triggerfaktoren wie Piercings, Traumata oder unnötige Operationen im Genitalbereich vermeiden und auf exzessives Waschen sowie die Anwendung von Feuchttüchern auf den betroffenen Stellen verzichten. Gleiches gilt für enge Unterwäsche aus synthetischen Materialien, besser ist Seiden- oder Baumwollunterwäsche.

Betroffene sollten sich ein- bis zweimal im Jahr beim Gynäkologen untersuchen lassen, um eventuell auftretende Veränderungen im Genitalbereich erkennen zu können. Denn mit der Erkrankung geht ein leicht erhöhtes Risiko für ein HPV-negatives Vulvakarzinom einher. Ein solches entwickelt sich im Gegensatz zu HPV-positiven Karzinomen meist sehr schnell innerhalb weniger Monate. Alle neuen hyperkeratotischen oder erosiven Läsionen sollten daher als suspekt betrachtet und biopsiert werden, so Mendling. Aber: »Bei guter leitliniengerechter Therapie braucht die Frau keine Angst zu haben«, beruhigte der Gynäkologe. Bei Therapie-Adhärenz sei das Risiko nur um 1 Prozent erhöht, bei Nicht-Adhärenz oder schlecht eingestellter Therapie sei es geschätzt um 4 Prozent erhöht.

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