Die »richtigen Worte« gibt es nicht |
Isabel Weinert |
13.06.2023 12:00 Uhr |
Die pharmazeutische Betreuung im Zusammenhang mit Krebskranken, die eine orale Antitumortherapie erhalten, ist Apothekern und Apothekerinnen vorbehalten. PTA sollten hier an die entsprechenden Kollegen oder Kolleginnen verweisen. Empfehlen können sie, wenn die behandelnden Ärzte nichts anderes sagen, zum Beispiel verschiedene Pflegeprodukte, mit denen sich Hautnebenwirkungen unter Krebstherapien lindern lassen. Fällt die Tumortherapie in die warme Jahreszeit, ist es auch sinnvoll, zu einem guten Sonnenschutz zu beraten. Nahrungsergänzungsmittel oder alternative Mittel im Zusammenhang mit Krebstherapien dürfen nicht sorglos abgegeben werden. Sie könnten Patienten im Zweifel schaden und mit den Tumortherapeutika negativ wechselwirken. Das gilt es immer wieder zu prüfen beziehungsweise prüfen zu lassen, auch bei Patienten, die über viele Jahre ambulant eine Antitumortherapie erhalten.
Die Konfrontation mit großem Leid, mit dem nahenden Tod kann PTA herunterziehen, sodass sie die Betroffenen und deren Schicksal gedanklich mit nach Hause nehmen. Je nach Wesen gelingt es mancher PTA weniger gut sich abzugrenzen als anderen. Hier kann es helfen, sich klarzumachen, dass man empathisch, also einfühlsam sein kann und auch den Wunsch verspürt, dem Kranken zu helfen, dass es dem Gegenüber aber überhaupt nicht nutzt, wenn man dessen Leid beinahe körperlich und seelisch selber spürt. Dieses Mitleiden kann nämlich erschöpfen. Wer merkt, dass er zu den Menschen gehört, die das Leid anderer am eigenen Leibe und im Herzen sehr stark spüren, der kann vielleicht sogar Kollegen darum bitten, wenn möglich für den Patienten X oder die Patientin Y da zu sein. Denn als Wesensmerkmal lässt sich das intensive Miterleben des Leids anderer nicht einfach abstellen.