PTA-Forum online
Eiweiß

Die Rolle der Proteine für die Gesundheit

Proteine sind die wichtigsten Nährstoffe für Wachstum, Entwicklung und Gesundheit. Daher wird das Stichwort »Proteine« gerne zur Vermarktung verschiedener Ernährungskonzepte und Lebensmittel genutzt: High-Protein-Lebensmittel liegen aktuell im Trend. Doch der Proteinbedarf lässt sich auch ohne künstlich angereicherte Lebensmittel und Pulver decken.
Andrea Pütz
21.02.2020  09:00 Uhr

Clever kombinieren

Sind die Aminosäuren in einem Nahrungsmittel dem Körpereiweiß sehr ähnlich, dann sind sie besonders wertvoll für die Proteinzufuhr. Als Richtwert gilt die biologische Wertigkeit: Sie gibt an, wieviel Gramm körpereigenes Eiweiß aus 100 g Nahrungseiweiß aufgebaut werden können. Als Referenzwert gilt das Vollei mit einem Wert von 100. Je höher die biologische Wertigkeit der Nahrung, desto schneller kann der Körper seinen Proteinbedarf decken. Proteine tierischer Quellen enthalten meist das volle Spektrum unentbehrlicher Aminosäuren, pflanzliche Quellen jedoch meist nicht. Bei letzteren sind zudem häufig Pflanzenstoffe (zum Beispiel Tannine) enthalten, die die Bioverfügbarkeit reduzieren.

Bei geschickter Kombination von Lebensmitteln ergänzen sich die Aminosäuren der einzelnen Lebensmittel zu einem insgesamt hochwertigeren Eiweiß. So müssen – und sollten – keine Fleischberge auf dem Speiseplan stehen. Getreide ist beispielsweise arm an Lysin, Threonin und Tryptophan, aber reich an Methionin. Hülsenfrüchte hingegen sind arm an Methionin, aber reich an Threonin und Tryptophan (siehe Tabelle). Pfannkuchen mit Vollkornweizen, Milch und Ei als Zutaten, Pellkartoffeln mit Quark oder ein Bohnen-Mais-Eintopf sind Beispiele für gesunde Kombi-Mahlzeiten. Die Ergänzungswirkung der Aminosäuren hält etwa vier bis sechs Stunden, sodass die Lebensmittel auch nicht zwingend in einer Mahlzeit kombiniert werden müssen.

Eine einfache Faustregel für Mahlzeiten ist: zwei Drittel aus pflanzlichen Proteinquellen (wie Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Tofu, Nüsse, Samen) und ein Drittel aus tierischen Quellen (wie Fisch, helles Fleisch, Milchprodukte, Insekten) kombinieren. Auch Vegetarier und Veganer haben meist keine Probleme, ihren Proteinbedarf zu decken.

Proteinzufuhr beeinflusst Adipositas-Risiko

In den ersten 1000 Lebenstagen eines Kindes – von der Empfängnis bis zum Alter von zwei Jahren – hat die Ernährung eine prägende Rolle für seine langfristige Gesundheit. Sowohl ein Mangel als auch ein Überangebot bestimmter Nährstoffe kann den kindlichen Organismus dauerhaft verändern. Neben seinen ohnehin schon mannigfaltigen Wirkungen kann Protein in der richtigen Qualität und Menge für eine altersgerechte Gewichtsentwicklung sorgen.

So hat die frühe Proteinzufuhr eine direkte Auswirkung auf das spätere Risiko für Übergewicht und Adipositas. Muttermilch gilt hier als Goldstandard, denn zahlreiche Studien belegen, dass bei gestillten Kindern dieses Risiko niedriger ist als bei nicht-gestillten. Wissenschaftler führen das unter anderem auf die hohe Proteinqualität der Muttermilch zurück. Zu viel Protein, das früher teils in industrieller Säuglingsmilchnahrung enthalten war, kann zu einer übermäßigen Gewichtszunahme und einer Fehlprogrammierung des Stoffwechsels führen.

Dann werden Wachstumshormone, insbesondere Insulin und Insulin-like growth factor 1 (IGF 1) verstärkt freigesetzt. Diese sogenannte »Frühe-Protein-Hypothese« wurde im Rahmen der CHOP-Studie (European Childhood Obesity Project) geprüft und bestätigt. Ein stärker an die Muttermilch adaptierter Proteingehalt (1,8 g/100 kcal in Anfangsnahrung, 2,2 g/100 kcal in Folgenahrung) bei der Flaschennahrung führte zu einer mit gestillten Kindern vergleichbaren Gewichtsentwicklung. Mittlerweile haben nahezu alle Anbieter ihre Babynahrung an die Empfehlungen angeglichen.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa