Die Vorteile des Barfußlaufens |
Füße mögen unterschiedliche Reize an den Sohlen. Denn Barfußlaufen stimuliert die Nervenden und hat viele gesundheitliche Effekte. / © Getty Images/katerina savyolova
In einen Schuh gesperrt zu sein, das ist für einen Fuß auf Dauer etwas eintönig. »Das Barfußlaufen ermöglicht den Fußsohlen, andere Reize zu verspüren«, sagt der Orthopäde und Fußchirurg Thomas Schneider von der Gelenkklinik Gundelfingen. Gras, Sand, Kieselsteine, Matsch: Unterschiedliche Böden stimulieren die Nervenenden, die sich in den Fußsohlen befinden.
Diese Reize leiten die Nervenenden in den Fußsohlen ans Gehirn weiter. All das trägt zu einer besseren Körperwahrnehmung bei – und oft auch zu einer aufrechteren Körperhaltung. »Das führt dazu, dass sich bei Barfußlaufenden mögliche Haltungsfehler verbessern«, so Schneider. Zudem sorgt das Barfußlaufen mittel- bis langfristig für eine bessere Gelenkstabilität und für eine bessere Körperbalance.
»Das Barfußlaufen trägt auch dazu bei, die Fußmuskulatur zu trainieren«, sagt die Reutlinger Podologin Tatjana Pfersich. Eine trainierte Fußmuskulatur verringert etwa das Risiko für einen Fersensporn, eine schmerzhafte Verknöcherung an der Ferse.
Nein. Egal, ob die Wohnung oder das Haus Fliesen, Parkett- oder einen Teppichboden hat: »Von diesen Böden gehen zu wenige Reize für die Fußsohlen aus«, sagt Thomas Schneider. Besser ist es, in der Natur mit ihren unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten barfuß zu laufen. »Aber es wirkt auch positiv, in der Wohnung barfuß zu laufen«, so Schneider. Übrigens: Auf Strümpfen oder Socken durch die Wohnung zu gehen, hat oft den gleichen Effekt wie das barfuß zu tun.
»Eine Verletzungsgefahr ist durchaus gegeben«, sagt Tatjana Pfersich. Spitze Gegenstände wie etwa Glasscherben können leicht in die Fußsohlen eindringen und Schnittwunden verursachen. Und auf Wiesen sind Wespen und Bienen unterwegs, die zustechen, wenn man versehentlich auf sie tritt. Daher gilt beim Barfußlaufen: Gut aufpassen, wohin man tritt.