Diese Arbeit schafft Sinn |
PTA Petra Pohle hat mehrere Gründe dafür, sehr gerne über die Rente hinaus in der Apotheke arbeiten zu wollen. / Foto: atelier pfleiderer- FOTOGRAFIE
Rente mit 67 Jahren? Ist nichts für Petra Pohle. In den Ruhestand zu gehen, kann sich die 68-Jährige einfach nicht vorstellen. Seit 50 Jahren arbeitet sie als PTA – und hat noch immer nicht genug von diesem Beruf. Deshalb macht sie einfach weiter, in der Kuhlenkamp-Apotheke in Minden, wo sie eine Teilzeitstelle hat.
Als Pohle in ihren Beruf startete, nutzte man in den Apotheken noch Karteikästen und Schubladen. Vorn am HV-Tisch versorgten Apotheker und PTA die Patienten, während im Hintergrund Apothekenhelfer »auf Zuruf« die verordneten Arzneimittel heraussuchten. Heute vereinfachen digitale Warenwirtschaftssysteme und Lagerautomaten die Arbeit. Pohle hat keine Angst vor dem Fortschritt. Im Gegenteil: »Neuerungen belüften das Gehirn«, sagt sie. Das gilt auch für das medizinische Wissen. Die PTA schätzt es sehr, immer Neues dazuzulernen. Hinzu kommt das Gefühl von Sinn bei ihrer Tätigkeit, indem sie anderen Menschen hilft. Das hervorragende Arbeitsklima in »ihrer« Apotheke ist ein dritter Grund, warum Pohle nicht ans Aufhören denkt. „Hier steht einer für den anderen ein“, beschreibt sie die Atmosphäre, und die Chefin gebe den Mitarbeitern Raum, sich nach ihren Stärken und Vorlieben zu entwickeln. Auch Familie und Beruf ließen sich hier trefflich vereinbaren: Nach der Geburt des ersten Kindes konnte die PTA die Stunden reduzieren.
Auch wenn früher manches anders war, so doch nicht schlechter. Besser aber auch nicht. »Jede Zeit hat ihre Vorteile«, sagt Pohle. Wie sie sich ihre berufliche Zukunft in zehn Jahren vorstellt? »Mit annähernd 80 Jahren werde ich vermutlich nicht mehr in der Apotheke stehen«, sagt sie lachend, fügt dann aber hinzu: »Mit Sicherheit aber werde ich noch eine ganze Weile bleiben«.