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Fluvoxamin

Dieses Antidepressivum wirkt bei Covid-19

Der Wirkstoff Fluvoxamin, ein altbekanntes Antidepressivum, kann Krankenhauseinweisungen und Todesfälle aufgrund von Covid-19 deutlich reduzieren. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung aus Brasilien. Die Studienergebnisse sind in der Fachzeitschrift »The Lancet« veröffentlicht.
AutorKontaktPTA-forum/PZ/Aponet
Datum 02.11.2021  12:00 Uhr

Für die Studie hatten knapp 1500 früh diagnostizierte Patienten entweder für zehn Tage zweimal täglich 100 mg Fluvoxamin erhalten oder Placebotabletten. Die Studie wurde doppelblind durchgeführt, das heißt weder die Patienten noch die betreuenden Ärzte wussten, wer den Wirkstoff bekommen hatte. Die Patienten wurden jeweils 28 Tage lang beobachtet.

Im Ergebnis mussten die Corona-Patienten, die mit Fluvoxamin behandelt wurden, seltener in ein Krankenhaus eingewiesen werden (11 Prozent) als die Patienten, die das Placebo erhalten hatten (16 Prozent). Zudem stellen die Forscher in ihrer Publikation fest, dass es in der Fluvoxamin-Gruppe nur zu einem Todesfall kam, während in der Placebogruppe zwölf Menschen starben.

»Fluvoxamin ist bisher die einzige Behandlung, die bei frühzeitiger Verabreichung verhindern kann, dass Covid-19 zu einer lebensbedrohlichen Krankheit wird. Fluvoxamin könnte eine unserer stärksten Waffen gegen das Virus sein, und seine Wirksamkeit ist eine der wichtigsten Entdeckungen, die wir seit Beginn der Pandemie gemacht haben«, sagte Edward Mills von der kanadischen McMaster University in Hamilton.

Wirkweise noch ungeklärt

Es ist nicht das erste Mal, dass Fluvoxamin bei Covid-19 auf sich aufmerksam macht. Vor etwa einem Jahr war zum Beispiel im Fachmagazin »JAMA« darüber berichtet worden, dass die Wahrscheinlichkeit einer klinischen Verschlechterung unter dem Antidepressivum in einer kleineren Studie geringer ausfiel als in der Placebogruppe. Die nun vorgestellten Daten entstammen der bisher größten Covid-19-Studie mit Fluvoxamin.

Wie genau Fluvoxamin beim Covid-19 wirkt, ist noch nicht geklärt und es gibt unterschiedliche Hypothesen. Möglicherweise verhindert der Wirkstoff eine schwere Überreaktionen des Immunsystems. Ein anderer Erklärungsansatz könnte die Fähigkeit von Fluvoxamin sein, die Plättchenhemmung zu beeinflussen. Die inhibitorische Wirkung könnte helfen, Thrombosen im Zusammenhang mit schwerem Covid-19 zu verhindern. Die Lancet-Studienautoren bringen zudem die Möglichkeit ins Spiel, dass Fluvoxamin durch die Erhöhung der Plasmaspiegel von Melatonin einen Nutzen bringen könnte.

Fluvoxamin wird seit den 1990er Jahren bei Zwangsstörungen, Depressionen oder Angststörungen eingesetzt, sodass seine Nebenwirkungen und Wechselwirkungen bekannt sind. Darüber hinaus ist er kostengünstig, was besonders für ärmere Länder mit niedrigen Impfraten und einem fehlenden Zugang zu fortschrittlicheren Covid-19-Therapien von Bedeutung ist. Noch heißt es jedoch Abwarten. Fluvoxamin wird sich weiteren Untersuchungen bei Covid-19 stellen müssen.

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