Eindrücke vom Apothekenprotest in Frankfurt |
Trotz hoher Temperaturen waren viele Teams in Frankfurt vor Ort. / Foto: PZ
Auf dem Opernplatz sammelten sich einige Hundert Apothekenmitarbeitende, um ihrem Ärger über den jüngst von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vorgelegten Entwurf einer Apothekenreform Luft zu machen. Dieser sieht unter anderem die Möglichkeit vor, abgespeckte Zweigstellen zusätzlich zu Filialen zu eröffnen. Die Vergütung soll umgeschichtet werden und Apotheken sollen mit PTA-Vertretung geleitet werden dürfen – eine Idee, die in der Apothekerschaft und bei PTA auf scharfe Kritik gestoßen ist.
Bei schwülheißen Temperaturen betonten die Rednerinnen und Redner auf der Bühne ihre Solidarität mit der Branche. »Wir haben jetzt ein Jahr geredet und es hat nichts gebracht«, sagte Holger Seyfarth, Vorstandsvorsitzender des HAV. Der Entwurf zum Apotheken-Reformgesetz (ApoRG) sei schlimmer als erwartet, weshalb die Apotheken nun »nicht mehr die Füße still halten dürfen«. Bevor der Entwurf ins parlamentarische Verfahren komme, müsse gehandelt werden. Nach der Sommerpause, wenn in drei Bundesländern gewählt werde, würden Apothekenthemen komplett untergehen, warnte Seyfarth.
Neben verschiedenen Beiträgen aus der Landespolitik kam auch PTA Ariel Wagner zu Wort, Initiator der Kampagne »Mission.Apotheke vor Ort«. Er halte das »Rumtaktieren« des BMG für »unerträglich«, so Wagner. Der Minister beschädige demokratische Prozesse, indem er den Entwurf über die Frankfurter Allgemeine Zeitung lanciert habe, statt mit den Betroffenen zu sprechen.
Es gelte, die Menschen darüber aufzuklären, was wirklich hinter dem Entwurf stecke – nämlich keine Apothekenstärkung, wie es das Papier suggeriere. »Wir werden endlich laut und wir hören nicht auf damit!«, so Wagner. Die Apothekenteams forderte er dazu auf, bei der Aufklärung mitzuhelfen – etwa auch wenn Medienvertreter Fragen zum Entwurf hätten.
»Fragen Sie in der Apotheke, wir kennen die Zusammenhänge und erklären Sie Ihnen«, rief Wagner in Richtung Presse. Und an die Politik appellierte er: »Stoppen Sie den Kahlschlag im Apothekenbereich!«