PTA-Forum online
Der stille Supermarkt

Einkaufen ohne Reizüberflutung

Überfüllte Märkte, bunte Reklamen, blitzende Lichter und »Last Christmas« in Dauerschleife: Gerade in der Weihnachtszeit können Einkäufe zur Herausforderung werden. Das Konzept »stille Stunde« soll sensiblen Menschen helfen.
dpa
28.12.2023  08:00 Uhr

Gedimmtes Licht, leise Kassen und eine friedlichere Atmosphäre sollen Autisten und sensiblen Menschen einen entspannteren Einkauf ermöglichen – auch in der wuseligen Adventszeit. »Stille Stunde« heißt das Konzept, das aus Neuseeland stammt und in immer mehr Supermärkten in Deutschland praktiziert wird.

»Das grelle Licht in Supermärkten empfinden die Menschen im Autismus-Spektrum oft als schmerzhaft in den Augen«, sagt Katrin Zorn, Vorsitzende des Autismus-Netzwerks in Konstanz. »Geräusche werden zum Teil viel stärker wahrgenommen.« Das Reduzierte bei der »stillen Stunde« mache vieles leichter. Einkaufen sei eine wichtige Alltagskompetenz für Autisten, weil es ein selbstständiges Leben bedeute.

Angebot in immer mehr Märkten

Immer mehr Märkte in Deutschland gehen mit »stillen Stunden» auf die Bedürfnisse der autistischen und sensibleren Kundschaft ein. Die Initiativen sind bundesweit verstreut, flächendeckend ist das Angebot noch nicht. Von Rewe etwa hieß es, dass man großes Verständnis für Kunden habe, die es etwas leiser haben wollen. »Daher kann in jedem Markt die Lautstärke der Musik individuell geregelt werden, ohne dass man auf bestimmte Einkaufszeiten festgelegt ist«, so ein Sprecher. Das Kassensignal könne nicht in der Lautstärke geregelt werden. Auch andere Ketten zeigten sich etwas zurückhaltend.

»Die Nachfrage und der Zuspruch der Kundschaft werden darüber entscheiden, ob sich ein solches Angebot bundesweit durchsetzen wird«, erklärt Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland. Das Feedback sei bisher gut, deshalb sei das Angebot gewachsen.

Autistische Menschen profitieren

»Es funktioniert nicht über Zwang«, sagt Fabian Diekmann vom Verband Autismus Deutschland. Die Initiative müsse von den Supermärkten selbst kommen. »Immer mehr Märkte beteiligen sich.« Wie viele es bundesweit genau sind, weiß der Verband nicht. Angebote wie die »stille Stunden« gebe es mal regelmäßig, mal zu bestimmten Anlässen.

Gerade in der Vorweihnachtszeit sei das Shoppen besonders stressig. Überall sei es voller und lauter als sonst. Die Lichter zu dimmen und die Musik abzustellen, koste die Supermärkte nichts. Es helfe aber Menschen. »So leicht kriegt man selten Punkte auf dem Karma-Konto.« Die Möglichkeit, einkaufen gehen zu können, ohne Angst vor Reizüberflutung haben zu müssen, sei besonders wichtig für autistische Menschen. »Sie laufen sonst Gefahr, in die Isolation und Einsamkeit abzudriften.«

Autismus ist laut Verband eine komplexe und vielgestaltige neurologische Entwicklungsstörung. Eine Statistik über die Häufigkeit in Deutschland gibt es nicht. Man gehe aber davon aus, dass zwischen 600.000 und 800.000 Menschen betroffen seien, erklärt Diekmann. »Nicht alle sind diagnostiziert.«

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa