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Einnahmefehler bei Paxlovid vermeiden

Das Covid-19-Medikament Paxlovid™ kommt vor allem bei Risikogruppen wie vorerkrankten oder älteren Menschen zum Einsatz. Die Einnahme ist jedoch nicht unkompliziert und erfordert Beratung: Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) macht auf mögliche Medikationsfehler aufmerksam.
Juliane Brüggen
11.01.2023  11:00 Uhr
Einnahmefehler bei Paxlovid vermeiden

Als potenzielle Fehlerquellen sieht die AkdÄ unter anderem das komplexe Dosierungsregime und die Verpackung: »Paxlovid™ ist ein Zwei-Komponenten-Arzneimittel mit einer ›ungewöhnlichen‹ Verblisterung«, heißt es in der Drug-Safety-Mail vom 6. Januar 2023. Die Blister sind jeweils farblich unterteilt: Eine Hälfte ist golden und trägt ein Sonnensymbol, die andere Hälfte ist blau und mit einem Halbmondsymbol versehen. Bei einigen Präparaten findet sich zusätzlich die Aufschrift »Morning Dose« und »Evening Dose«.

Jede Seite enthält drei Tabletten: zwei rosafarbene Tabletten mit je 150 mg des Wirkstoffs Nirmatrelvir (mitunter auch als PF-07321332 benannt) und eine weiße bis cremefarbene Tablette mit 100 mg des »Wirkverstärkers« Ritonavir. Die drei Tabletten entsprechen im Regelfall einer Einzeldosis (300 mg Nirmatrelvir + 100 mg Ritonavir) und sind zusammen einzunehmen. Nur bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung wird die Einzeldosis auf 150 mg Nirmatrelvir + 100 mg Ritonavir reduziert (= 1 rosafarbene + 1 weiße Tablette). Die Tabletten werden alle zwölf Stunden (morgens und abends) und über einen Zeitraum von fünf Tagen eingenommen.

Der AkdÄ wurden bisher zwei Fälle gemeldet, in denen Paxlovid nicht korrekt eingenommen wurde. In der europäischen Datenbank EudraVigilance sind es deutlich mehr – bis Mitte November waren hier etwa 200 Meldungen von möglichen Medikationsfehlern verzeichnet; am häufigsten »Inkorrekte Dosis gegeben« und »Inkorrekte Dauer der Gabe« (vergleiche »Arzneiverordnung in der Praxis«, Dezember 2022).

Die AkdÄ nennt einige Punkte, die Medikationsfehler begünstigen könnten:

  • Paxlovid wird übergangsweise in englischer Aufmachung vertrieben, das heißt, es ist keine deutschsprachige Gebrauchsinformation enthalten. Diese müssen Arztpraxis oder Apotheke ausdrucken und dem Patienten mitgeben . Nach und nach werden aber nach Informationen des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) auch Packungen in deutscher Aufmachung erhältlich sein.
  • Der Wirkstoff Nirmatrelvir wird in den Produktinformationen und auf dem Blister mitunter als PF-07321332 bezeichnet. Dies sollte Patienten oder Pflegepersonal erklärt werden.
  • Die morgendliche und abendliche Einzeldosis besteht jeweils aus mehreren Tabletten.
  • Die Unterteilung des Blisters in morgendliche und abendliche Einnahme könnte irritieren, wenn eine Einzeldosis vergessen wurde. Diese sollte unabhängig von der Tageszeit innerhalb von acht Stunden nachgeholt werden. Sind mehr als acht Stunden nach dem vorgesehenen Einnahmezeitpunkt vergangen, wird die Dosis ausgelassen und das Einnahmeschema wie gewohnt fortgesetzt.
  • Das komplexe Einnahmeschema könnte multimorbide, ältere Patienten mit Multimedikation überfordern.
  • Die ärztlichen Dosierungsangaben könnten aufgrund des ungewöhnlichen Dosierungsregimes missverstanden werden.
  • Patienten, die aufgrund eingeschränkter Nierenfunktion nicht drei, sondern zwei Tabletten als Einzeldosis nehmen (1 Tablette mit Nirmatrelvir, 1 Tablette mit Ritonavir) bedürfen besonderer Aufmerksamkeit, damit es nicht zu Fehlern kommt.
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