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Einschlafhilfe Melatonin kann für Kinder gefährlich werden

Bunte Gummibärchen mit Melatonin sollen Kindern einen schnellen Schlaf ermöglichen – und Eltern einen stressfreien Abend. Auf Social Media ist das Nahrungsergänzungsmittel ein Trend. Kinderärzte halten das für riskant.
Datum 07.12.2023  13:00 Uhr
Einschlafhilfe Melatonin kann für Kinder gefährlich werden

Heimlich mischt die Frau in dem TikTok-Video Melatonin-Gummibärchen in eine Tüte mit Süßigkeiten und reicht sie ihrem Kind. Schnitt, nächste Sequenz: Das Kind liegt in seinem Bett und schläft tief und fest. Videos wie diese gibt es in den Sozialen Medien zuhauf. Mit Titeln wie »Wie du dein Kind in unter 5 Minuten zum Schlafen bringst« bewerben Eltern Nahrungsergänzungsmittel mit Melatonin als absolutes Wundermittel für Kinder, die einfach nicht einschlafen wollen.

Tatsächlich spielt Melatonin beim Einschlafen eine wesentliche Rolle. Das natürliche Hormon wird in der Zirbeldrüse im menschlichen Gehirn produziert und wird aktiviert, wenn es dunkel wird. »Vitamin D kennen alle, das ist das Hormon des Tages«, erklärt Kinderarzt Ekkehart Paditz, der Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Schlafmedizin und Schlafforschung (DGSM) ist. »Melatonin ist der Gegenspieler, das ist das Hormon der Nacht.«

Im Internet und in Drogerien finden sich zahlreiche frei verkäufliche Nahrungsergänzungsmittel mit Melatonin, die meisten für Erwachsene. Sie versprechen schnelles Einschlafen und das Ende von Schlafstörungen. Es gibt sie in Form von Tabletten, Sprays, Tees, Tropfen und Gummibärchen.

Nicht ohne ärztliche Absprache verabreichen

Wenig über Melatonin-Stoffwechsel bei Säuglingen bekannt Kinderarzt Paditz rät davon ab, den eigenen Kindern ohne Absprache mit einem Arzt eines dieser Produkte zu geben. Bislang wisse man noch zu wenig über die Abbauwege von Melatonin bei Säuglingen und kleinen Kindern, sagt der Arzt. Sicher sei, dass der Melatonin-Stoffwechsel bei ihnen langsamer laufe. Außerdem gebe es bei den in Studien geprüften Nahrungsergänzungsmitteln erhebliche Konzentrationsschwankungen. »Es wäre fatal, wenn Eltern Geld für irgendwelche Tütchen ausgeben, die nicht über den Rezeptblock des Arztes oder über die Apotheke kommen.«

Beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) wurden seit 2011 mehr als 700 melatoninhaltige Erzeugnisse angezeigt, wie ein Sprecher auf Anfrage mitteilte. Das bedeute aber nicht, dass jedes der Produkte auch auf den Markt gebracht worden sei. In den USA gab es Paditz zufolge in den vergangenen Jahren mehrere Todesfälle von Kleinkindern, die im zeitlichen Zusammenhang mit stark erhöhten Melatonin-Werten standen. In einer US-Studie berichten Forscher unter anderem von einem Fall, in dem Eltern ihrem drei Monate alten Kind regelmäßig zwischen acht und zehn Dosen eines hoch dosierten Melatonin-Produkts pro Tag gaben. Ob eine Überdosis des Hormons zum Tod des Kindes führte, konnte nicht endgültig geklärt werden.

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